
Sie ist die Schauspielerin der Stunde, ihr neuer Film „September 5“ gilt als aussichtsreicher Oscar-Kandidat. Eine Begegnung mit Leonie Benesch, die es mit ihrer stillen Beharrlichkeit bis nach Hollywood geschafft hat.
Theoretisch war ein Spaziergang geplant. Etwa zum Tempelhofer Feld, wo die Schauspielerin Leonie Benesch ihr bisher wichtigstes Projekt eingetütet hat. Praktisch regnet es an diesem Freitag im Dezember, hartnäckig und eiskalt. Benesch kommt im schwarzen Anorak angeradelt, unter der Kapuze trägt sie noch eine Mütze, sodass man von ihrem Gesicht kaum etwas sieht. Vor ihrer Lieblingsbar in Neukölln kettet sie ihr Fahrrad an. Drinnen ist es warm, außerdem gibt es Empanadas, und Benesch ist hungrig. Sie bestellt eine Teigtasche mit Spinat und Feta. Es sei ihr Frühstück, erklärt sie, dabei ist es schon 13 Uhr. Am Vorabend ist sie spät aus London zurückgekehrt, wo sie wegen eines Serienprojekts war.