Die entscheidende Partie der Schach-WM in der Analyse

Die vierzehnte und letzte Partie des Weltmeisterschaftskampfes wird wegen ihres schockierenden Endes in die Schachgeschichte eingehen: Der Weltmeister legte sie mit den weißen Steinen sehr solide an und machte bald klar, dass er mit einem Remis zufrieden wäre, was einen Tiebreak zur Folge gehabt hätte. Bei verkürzter Bedenkzeit wäre er als Nummer zwei der Rapid-Weltrangliste der klare Favorit gewesen, rangiert doch Gukesh hier nur auf Position 45. Um das ersehnte Remis zu forcieren, opferte er einen Bauern, um ein objektiv klar unentschiedenes Endspiel zu erreichen. Gukesh bewies wiederum großen Kampfgeist und tat alles, um den Druck aufrecht zu halten. Doch Ding verteidigte sich umsichtig und alles deutete auf ein relativ ereignisloses Remis hin. 

Doch im 55. Zug unterlief dem Weltmeister ein unglaublicher Fehlgriff, wie er in der Geschichte der Weltmeisterschaften wohl noch niemals gesehen wurde. Gukesh ergriff die Chance und krönte sich so mit 18 Jahren zum 18. Schachweltmeister. Nach diesem großen Sieg konnte er kaum die Tränen der Freude und Erleichterung zurückhalten, fand dann in der Pressekonferenz jedoch schöne und respektvolle Worte für seinen Kontrahenten, die eines Champions würdig sind.