Wer derzeit ein Deutschlandticket besitzt, das er über die DB Navigator App der Deutschen Bahn bezieht, wurde bereits aufgefordert, der Preisänderung von 49 auf 58 Euro zuzustimmen. Die Zustimmung muss spätestens bis zum 30. November erfolgen. Auch wer sein Ticket-Abo auf der NAH.SH-Website abgeschlossen hat, muss zustimmen. Bei vielen Verkehrsverbünden, unter anderem beim Hamburger Verkehrsverbund (HVV), ist dagegen keine ausdrückliche Zustimmung erforderlich. Das Abo läuft einfach weiter.
Wer sein Abo behalten will, aber die Frist zur Zustimmung bis zum 30. November versäumt hat, kann sich in der App einloggen, in der er das Abo abgeschlossen hat. Dort gibt es in der Regel den Menüpunkt „Abo reaktivieren“.
Das hängt davon ab, bei wem das Ticket-Abo abgeschlossen wurde. Ist die DB Vertrieb die Abo-Vertragspartnerin, wird das Abo automatisch zum 31. Dezember 2024 gekündigt, sofern der Preiserhöhung nicht bis zum 30. November zugestimmt wurde. Das gilt für alle, die ihr Deutschlandticket bisher über die DB Navigator App bezogen haben, aber beispielsweise auch für die, die das Ticket-Abo auf der NAH.SH-Website abgeschlossen haben. Anders läuft es bei vielen Verkehrsverbünden: So müssen beispielsweise Besitzer des HVV-Deutschlandtickets oder Kunden, die ihr Abo bei der KVG Kiel abgeschlossen haben, bis zum 10. Dezember ihr Abo aktiv kündigen, sonst läuft es einfach zum höheren Preis von 58 Euro weiter. Im Zweifel sollte man sich also unbedingt direkt bei seinem Abo-Vertragspartner, beispielsweise auf dessen Website, informieren.
Die Kündigung des Deutschlandtickets erfolgt über die App oder Internetseite des Verkehrsbetriebs, bei dem das Abo abgeschlossen wurde. Dazu muss man sich etwa bei „DB Navigator“ oder beispielsweise in der HVV-App in seinen Account einloggen und kann anschließend in seinem persönlichen Profil über den Button „Ticket kündigen“ oder „Deutschland-Ticket kündigen“ das Abo beenden. Stichtag ist jeweils der 10. eines Monats für die Kündigung zum Folgemonat. Bei vielen Verkehrsverbünden ist die Kündigung auch telefonisch oder per Kontaktformular möglich. Ausnahme: Wegen der Preiserhöhung zum Januar 2025 muss man in vielen Fällen das Abo nicht aktiv kündigen, sondern es läuft wie oben beschrieben einfach aus.
Niedersachsen hat beschlossen, kein vergünstigtes Ticket für Schülerinnen und Schüler einzuführen. Vergünstigungen bietet die Region Hannover Ehrenamtlichen sowie Inhabern von Sozialtickets. Sie erhalten einen Rabatt von monatlich 30,40 Euro. Wer in Niedersachsen ein Jobticket besitzt, zahlt je nach Arbeitgeberzuschuss maximal 40,60 Euro für das Deutschlandticket.
Hamburg bietet das Deutschlandticket für mehrere Gruppen günstiger an. Für Schülerinnen und Schüler ist es auch ab Januar 2025 weiterhin kostenlos. Um es zu beantragen, ist ein Nachweis erforderlich, den die Schulen ausstellen. Menschen mit niedrigem Einkommen erhalten das Ticket über einen Sozialrabatt derzeit für 19 Euro und ab Januar 2025 für 22,50 Euro. Viele größere Unternehmen bieten ihren Mitarbeitenden ein Jobticket, mit dem das Deutschlandticket maximal 40,60 Euro kostet.
In Schleswig-Holstein gibt es für Schülerinnen und Schüler derzeit ein „Deutschland-Schulticket“ für 29 Euro. Ab Januar 2025 soll der Preis maximal 38 Euro betragen. Wichtig: Der Rabatt wird von den kreisfreien Städten beziehungsweise Kreisen finanziert. Sie legen die Höhe des Rabattes fest sowie die Bedingungen für seine Inanspruchnahme. Deshalb können die Rabatt-Bedingungen von Kreis zu Kreis variieren. Inhaber eines Jobtickets zahlen für das Deutschlandticket ab Januar 2025 maximal 40,10 Euro.
Azubis, Berufsschüler, Freiwilligendienstleistende, Beamtenanwärter sowie Seniorinnen und Senioren in Mecklenburg-Vorpommern bekommen das Deutschlandticket derzeit für 29 Euro und ab Januar 2025 für 38 Euro. Das Abo muss spätestens am 15. des Vormonats abgeschlossen werden. Für Schülerinnen und Schüler gibt es derzeit kein flächendeckendes Angebot für ein verbilligtes Deutschlandticket, aber teilweise spezielle Regelungen in den einzelnen Kreisen. So bezuschusst der Landkreis Ludwigslust-Parchim derzeit das Schülerticket mit 30 Euro monatlich, der Landkreis Rostock mit monatlich 20 Euro. Das Schülerticket kostet dort demnach ab Januar 28 Euro beziehungsweise 38 Euro monatlich.
Für Studierende hängt es von den Universitäten und dem Bundesland ab, ob für sie ein vergünstigtes Deutschlandticket erhältlich ist. Vereinbart wurde dafür ein Preis von 29,40 Euro monatlich. Dieser bleibt zunächst bestehen und soll sich erst zum Wintersemester 2025/26 erhöhen. Das vergünstigte Ticket gibt es derzeit in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. In Mecklenburg-Vorpommern erhalten es dagegen lediglich die Studierenden der Uni Rostock. Die Hochschulen in Greifswald, Stralsund und Neubrandenburg hatten sich gegen die Einführung des vergünstigten Tickets entschieden.
Ja, das Ticket gilt deutschlandweit für Busse und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr. Ein Beispiel: Mit einem in Hamburg beim Hamburger Verkehrsverbund gekauften Ticket dürfen auch Regionalbahnen in Bayern oder die U-Bahn in Berlin genutzt werden. Auch auf den Hamburger Hafenfähren wird das Ticket akzeptiert.
Das Ticket gilt deutschlandweit für alle Bahnen im Nah- und Regionalverkehr sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln wie Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Es gilt nicht für Fernverkehrs-Züge wie ICE, IC und EC sowie Anbieter wie FlixTrain oder Fernbusse. Ebenfalls nicht eingeschlossen sind Fähren zu den schleswig-holsteinischen Nordsee-Inseln. Bei den Fernbahnstrecken gibt es einige wenige Ausnahmen, darunter der IC zwischen Bremen und Norddeich, der auf diesem Abschnitt als Nahverkehrszug verkehrt, sowie der IC und ICE zwischen Rostock und Stralsund. Auf diesen Strecken ist das Deutschlandticket gültig.
Ja, das Deutschland-Ticket ist nur im Abonnement erhältlich. Allerdings kann das Abo bis zum jeweils 10. eines Monats für den Folgemonat gekündigt werden. Das Ticket kann entweder monatlich oder als jährliche Einmalzahlung bezahlt werden.
Das Deutschlandticket ist über die Apps oder Internetseiten sowie die Verkaufsstellen der Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn erhältlich. Außerdem bieten verschiedene Unternehmen eigene Apps an, über die das Abo abgeschlossen werden kann, etwa der Verkehrsdienstleister Transdev. Die Kunden erhalten das Ticket entweder in der App auf ihrem Smartphone oder als Chipkarte.
Die Bezahlmöglichkeiten sind je nach Verkehrsbetrieb unterschiedlich. Da das Ticket als Abo-Modell konzipiert ist, haben viele Verkehrsbetriebe das Lastschriftverfahren als Bezahlart gewählt, mit dem sich auf einfache Weise wiederkehrende Zahlungen durchführen lassen. Zusätzlich bieten mehrere Verkehrsbetriebe auch die Zahlung per Kredit- oder Debitkarte sowie über PayPal an. Auch Barzahlung bei den Servicestellen der Verkehrsverbünde ist möglich. Allerdings muss dann die Zahlung gleich für ein ganzes Jahr erfolgen.
Wann der monatliche Ticketpreis abgebucht wird, ist unterschiedlich. Der Zeitpunkt hängt vom Verkehrsbetrieb ab, von der gewählten Zahlungsmethode und vom Zeitpunkt der Bestellung. Die Deutsche Bahn bucht die monatlichen Beträge des Deutschlandtickets nach eigenen Angaben in Abhängigkeit vom gewählten Tarif zum Monatsersten oder zum 15. eines Monats ab. Bei anderen Verkehrsbetrieben erfolgt die Abbuchung in der Regel zum Monatsbeginn oder gegen Monatsende für den Folgemonat. Wird das Deutschlandticket für den aktuellen Monat bestellt, wird die Kreditkarte oder das Konto sofort belastet, die weiteren Abbuchungen erfolgen dann jeweils wieder zu Monatsbeginn oder -ende.
Nein. Das Deutschlandticket kann nicht auf andere Personen übertragen werden, sondern ist auf einen Namen ausgestellt. Bei Kontrollen muss man einen Lichtbildausweis vorweisen können.
Anders als bei Monatskarten vieler Verkehrsunternehmen darf man mit dem Deutschlandticket grundsätzlich keine anderen Personen mitnehmen – nur Kinder unter sechs Jahren fahren kostenlos mit. In Hamburg gibt es aber eine Mitnahmeregelung etwa für Arbeitnehmer, die das „Profiticket Premium“ nutzen. Bei der Mitnahme von Fahrrädern und Hunden gelten die Bedingungen des jeweiligen Verkehrsverbunds. Bei den meisten Nahverkehrsverbünden sowie in den Regionalbahnen müssen Fahrgäste eine Fahrradkarte lösen.
Bund und Länder gleichen derzeit die Einnahmeausfälle, die bei den Verkehrsbetrieben durch den günstigen Preis entstehen, je zur Hälfte aus. Der Bund beteiligt sich bislang an der Finanzierung des Tickets bis 2025 mit 1,5 Milliarden Euro jährlich, für die andere Hälfte müssen die Länder aufkommen. Die Finanzierung des Deutschlandtickets gilt nur bis Ende 2025 als gesichert. Wie es danach weitergeht, ist ungewiss.