Stand: 07.12.2025 11:31 Uhr
Vize-Weltmeister Amanal Petros hat beim Valencia-Marathon den deutschen Rekord pulverisiert. Der Läufer von Hannover 96 wurde am Sonntag in 2:04:03 Stunden Zweiter.
Petros zeigte erneut ein grandioses Rennen und belegte Rang zwei hinter dem kenianischen Sieger John Korir, der 2:02:25 Stunden für die hochklassig besetzten 42,195 Kilometer benötigte. Der 30-Jährige war in 2:04:03 Stunden satte 53 Sekunden schneller als der bisherige Rekordhalter Samuel Fitwi (Silvesterlauf Trier) vor einem Jahr an selber Stelle. „Ich bin so glücklich, dass ich mein Ziel erreicht habe. Das ist ein sehr schöner Jahresabschluss“, freute sich Petros im Sportschau-Interview.
Bei optimalen Bedingungen und auf der ultraschnellen Strecke in Valencia hatte er sich lange im Verfolgerfeld aufgehalten, ehe er trotz des unerwartet frühen Ausfalls eines Pacemakers attackierte. Der WM-Zweite von Tokio überholte auf der zweiten Streckenhälfte alle seine Kontrahenten, einzig Boston-Sieger Korir war an der Spitze enteilt – eine taktische Meisterleistung.
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Der Marathon von Valencia im Re-Live (163 Min)
Gesa Krause steigt beim Debüt aus
Zweitbester Deutscher war Hendrik Pfeiffer (Düsseldorf Athletics), der trotz Magenproblemen sein Ziel erreichte und erstmals unter 2:07 Stunden blieb – wichtig für ihn mit Blick auf die Kadernorm für die Bundeswehrzugehörigkeit. In persönlicher Bestzeit von 2:06:46 Stunden wurde er Elfter. Fitwi (2:07:01), der schließlich vorne abreißen lassen musste, belegte den zwölften Platz.
Die zweimalige Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause erlebte ein bitteres Marathon-Debüt. Die 33-Jährige gab nach der 30-Kilometer-Marke auf, bis dahin hatte die Hessin ein gutes Rennen abgeliefert und die angepeilte 2:30-Stunden-Marke im Blick. Siegerin Joyciline Jepkosgei aus Kenia kletterte mit ihren 2:14:00 Stunden auf Platz vier der schnellsten Läuferinnen der Geschichte.
Lange Saison: „An vielen Tagen in ein Loch gefallen“
Petros hatte seine überragende Form in diesem Jahr schon hinlänglich unter Beweis gestellt. Im September wurde er in Tokio sensationell Vize-Weltmeister und schrammte dabei im spektakulären Zielsprint sogar nur um drei Hundertstel an der Goldmedaille vorbei. Im Frühjahr hatte er zudem in Berlin seinen deutschen Halbmarathon-Rekord auf 59:31 Minuten verbessert und blieb als erster Deutscher unter einer Stunde.
Petros hatte nach der WM nicht viel Zeit für die Vorbereitung auf Valencia, rund acht Wochen verbrachte er im Höhentrainingslager im kenianischen Marathon-Eldorado Iten. Das reichte jedoch für den nächsten Coup in seinem so besonderen Jahr. „Meine Saison war viel zu lang. Es war nicht so einfach, es gab viele Tage, an denen ich ich in ein Loch gefallen bin und es war schwer, wieder zurückzukommen. Aber ich hatte immer Hoffnung und habe nie aufgegeben“, schilderte er.
In Valencia purzeln die Rekorde
Den Marathon im Osten von Spanien hatten die deutschen Männer in den vergangenen Jahren bestens für sich zu nutzen gewusst: Zum fünften Mal fiel nun der deutsche Rekord in den vergangenen fünf Jahren, viermal davon auf dem ultraschnellen, flachen Kurs in Valencia. Zuletzt hatte sich dort Fitwi 2024 in 2:04:56 Sekunden die zuvor von Petros gehaltene, nur zwei Sekunden langsamere Bestmarke geschnappt. Nun hat der Läufer von Hannover 96 wieder die Nase vorn.

