Die neue deutsche Darts-Hoffnung Ricardo Pietreczko hat das Achtelfinale bei der Weltmeisterschaft in London erreicht. In der dritten Runde bezwang der einzige im Turnier verbliebene Deutsche den Engländer Scott Williams souverän mit 4:1.
Pietreczko ist damit erst der zweite Deutsche nach Gabriel Clemens, der es über die dritte Runde im Ally Pally hinaus schaffte. Sein Kontrahent, Halbfinalteilnehmer der vergangenen Ausgabe, hatte zuvor den früheren Weltmeister Rob Cross und den deutschen Debütanten Niko Springer aus dem Turnier geworfen.
Für „Pikachu“ war vor der Partie klar, er wolle sich nicht auf „Spielchen von Williams“ einlassen: „Ich will mich auf mich konzentrieren und dann kann es nur gut werden“, hatte der 30-Jährige bei Sport1 gesagt. Zwar breakte Williams seinen deutschen Kontrahenten früh im ersten Satz und gestikulierte immer wieder in Richtung der Fans. Doch Pietreczko blieb cool, schaffte ein Re-Break zum 2:2 und seine erste Match-180 zum Auftakt des Satzgewinns.
Im Anschluss nahm der Deutsche das Tempo etwas aus der Partie, ehe er entscheidend zulegte: Mit einem Elf-Darter und einem High Finish über 129 Punkte holte er sich die 3:1-Führung und ein beruhigendes Polster vor dem entscheidenden Satz. Zum Matchgewinn finishte er eine 121.
Der Weltranglisten-34. hatte zuvor den Junioren-Weltmeister Gian van Veen (3:1) und in der ersten Runde den Chinesen Zong Xiaochen zu Null besiegt.
Weitere Achtelfinalisten stehen fest
In einer engen Partie der englischen Landsmänner Ryan Joyce und den Ryan Searle setzte sich Joyce im alles entscheidenden siebten Satz mit 4:3 durch.
Die Turnierfavoriten Luke Littler und Michael van Gerwen erreichten dagegen ohne größere Mühe das Achtelfinale. Der 17 Jahre junge Littler besiegte seinen englischen Landsmann Ian White deutlich mit 4:1 und bekommt es in der Runde der besten 16 mit Ryan Joyce zu tun. Littler, der in der Vorsaison mit 16 Jahren Vize-Weltmeister wurde, gilt als Topfavorit auf die Sid Waddell Trophy. In einem möglichen Viertelfinale könnte er gegen Pietreczko spielen.
Der Niederländer Michael van Gerwen zeigte beim 4:2 gegen den Nordiren Brendan Dolan zwar nicht sein absolutes Topniveau. Doch mit etwas Mühe reichte es zum Sieg für Mighty Mike, wie van Gerwen genannt wird.