Deutsche Richterwahl: Die Union braucht die Linke – will sie aber nicht – Deutschland

6. Mai, kurz nach 10 Uhr: Der Blick von Friedrich Merz geht nach unten. Er kritzelt auf einem Zettel. Gerade hat er erfahren, dass er gescheitert ist. In erster Abstimmung wurde er nicht zum Kanzler gewählt. Freuen konnte er sich einige Stunden später dann doch, aber nur weil die Linke sich gesprächsbereit zeigte und eine zweite Abstimmung noch am selben Tag ermöglichte. Eigentlich hält die CDU jegliche Zusammenarbeit mit den Linken für unvereinbar mit ihren Grundwerten. Es war ein turbulenter Beginn der Amtszeit von Merz und der erste Akt in der Geschichte an Auseinandersetzungen zwischen Linken und CDU unter den neuen Mehrheitsverhältnissen im Bundestag.