Deutsche Basketballerinnen feiern versöhnlichen EM-Abschluss

Stand: 29.06.2025 15:20 Uhr

Deutschlands Basketballerinnen haben mit dem Sieg gegen Tschechien die Europameisterschaft auf Platz fünf beendet. Es ist das beste Abschneiden seit dem Gewinn der Bronzemedaille 1997.

Die deutschen Basketballerinnen gewannen am letzten Tag der Eurobasket in Piräus mit 81:70 gegen Tschechien und sicherten sich den fünften Platz. Nach der Viertelfinalniederlage gegen Belgien hatte das DBB-Team im ersten Platzierungsspiel die Türkei besiegt und sich damit die Chance auf den fünften Platz erarbeitet.

Leonie Fiebich war mit 20 Punkten die beste Spielerin bei der Auswahl des Deutschen Basketball-Bundes (DBB), Alexis Peterson und Luisa Geiselsöder steuerten jeweils 13 Punkte zum letztlich ungefährdeten Erfolg bei.

„Wir haben Geschichte geschrieben“, sagte WNBA-Spielerin Geiselsöder nach der besten Platzierung seit 28 Jahren bei Magentasport und verwies auch auf die prominenten Ausfälle. „Das zeigt, dass wir ein unglaubliches Team haben, mit vielen guten Spielerinnen, die auch sehr großes Potenzial haben. Das ist der Schlüssel. Wir können oben mitpielen. Es kann nur noch besser werden.“

DBB-Frauen setzen Aufschwung bei der EM fort

Die DBB-Frauen setzten damit ihren Aufschwung fort. Vor zwei Jahren hatte sich das Team von Bundestrainerin Lisa Thomaidis erstmals seit 2011 wieder für eine EM-Endrunde qualifiziert und am Ende Platz sechs belegt. 2024 in Paris war das DBB-Team erstmals bei Olympia dabei und kam bis ins Viertelfinale.

Die zwei Niederlagen des Turniers, die letztlich eine höhere Platzierung verhinderten, kassierte das DBB-Team gegen Belgien und Spanien – die beiden Finalistinnen.

Im letzten EM-Spiel in Piräus kam das deutsche Team schwer in die Gänge, die müden Beine waren den Spielerinnen beim sechsten Turnierspiel innerhalb von zehn Tagen anzumerken. Tschechien erspielte sich eine schnelle 8:2-Führung und ging mit einer Zwei-Punkte-Führung in die erste Pause.

Erst im zweiten Viertel konnte das DBB-Team die Müdigkeit etwas abschütteln: Luisa Gelselsöder besorgte den Ausgleich, Alex Wilke brachte das DBB-Team nach einem starken Drive und einem anschließenden And-One erstmals in Front. Nach einem 12:2-Run wuchs die Führung dann bis zur Halbzeit auf fünf Punkte (37:32).

DBB-Team konstant – Bessoir mit „Double-Double“

Das deutsche Team blieb auch im dritten Viertel, wo es im bisherigen Turnierverlauf oft einen Einbruch gegeben hatte, konstant. Fiebich und Co. nahmen die Führung mit ins Schlussviertel und hatten die Partie nun endgültig unter Kontrolle: Alexis Peterson, die starke Emily Bessoir, die ein „Double-Double“ (12 Punkte, 10 Rebounds) erzielte, und Wilke mit dem nächsten erfolgreichen Drive schraubten die Führung auf 14 Punkte. Topscorerin Fiebich sorgte mit einem Dreier (75:59) vier Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung – und für einen versöhnlichen Abschluss der Eurobasket.

DBB-Team ersatzgeschwächt bei der EM – Traum von Medaille unerfüllt

Das DBB-Team musste die EM, mit der Vorrunde vor Heim-Publikum in Hamburg, ersatzgeschwächt bestreiten. Mit Spielführerin Marie Gülich sowie Nyara und Satou Sabally waren drei Top-Spielerinnen ausgefallen. Auch deshalb blieb das vor dem Turnier erhoffte Ziel, eine Medaille zu gewinnen, am Ende unerreicht.

Den Sprung in die K.o-Runde hatte das DBB-Team hinter Gruppensieger Spanien letztlich ungefährdet geschafft. Top-Favorit und Titelverteidiger Belgien war dann aber im Viertelfinale zu stark – zumindest für ein deutsches Team, das nicht in Bestbesetzung und nur in kleinerer Rotation antreten konnte. Dies soll sich dann aber spätestens im kommenden Jahr bei der WM ändern, die komplett im eigenen Land stattfindet.