
In dieser Woche ist die Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz gestartet. Zum 14. Mal seit 1984 findet dieses Turnier der Frauen statt. Das deutsche Nationalteam war erstmals 1989 dabei – und holte direkt den Titel. Dafür gab es zur Belohnung ein Kaffeeservice. Fußballerinnen galten damals als Amateurinnen und durften vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) keine Geldprämie erhalten. Das Geschirrset zeigt, welch niedrigen Stellenwert der Fußball der Frauen damals hatte. Und daran lässt sich auch messen, welche Entwicklung er seitdem genommen hat.
Denn wenn bei der Zeremonie nach dem Finale am 27. Juli in Basel eines der 16 teilnehmenden Teams den Titel feiern darf, bekommen die Siegerinnen nicht nur eine glänzende Trophäe, sondern auch ordentlich Preisgeld. Im Vergleich zur EM 2022 hat der europäische Fußball-Verband Uefa die Ausschüttung von 16 Millionen um 156 Prozent auf insgesamt 41 Millionen Euro gesteigert.
Der DFB selbst hat seine EM-Siegprämie auch erhöht. Jede Spielerin bekommt dann 120 000 Euro. Das ist doppelt so viel wie bei der EM vor drei Jahren. Zum Vergleich: Die Männer um Joshua Kimmich hätten für den Titel 2024 jeweils 400 000 Euro bekommen. Wenige Verbände zahlen ihren Nationalteams gleich viel, seit 2017 zum Beispiel der in Norwegen, weil die Männer auf Geld verzichten. Ein Exemplar des Kaffeeservice von 1989 steht heute übrigens im Deutschen Fußballmuseum.