Der letzte Abend von „Lost in Music“ mit 14 Acts

Eine Woche vor Weihnachten beschenkt Markus Naegele die Fans seiner Veranstaltungsreihe „Lost in Music“ mit einer ganz besonderen Gala. Der Anlass ist zwar ein trauriger – es ist die letzte Ausgabe der Reihe -, aber dafür hat Naegele eine Art „Best of“ zusammengestellt.

War die Reihe mit meist drei Lesungs- und drei Konzertblöcken bislang schon immer eine bunte Mischung, so gibt es zum Abschied das Konzept in der XXL-Variante: sieben Lesungen und sieben Konzerte, wobei Naegele als eine „Mischung aus Zirkusdirektor und Dompteur“, wie er sagt, darauf achten möchte, dass der Abend nicht länger wird als ein durchschnittliches Grateful Dead Konzert. Im Klartext: auf eine zehn Minuten lange Lesung folgt ein musikalischer Beitrag, der auch nicht viel länger dauern sollte.

Dieses Ping-Pong-Spiel zwischen Text und Musik ist der Kern der „Lost in Music“-Reihe, der Titel basiert auf dem gleichnamigen Buch von Giles Smith, das vom vergeblichen Traum handelt, ein Popstar zu werden.

München braucht dringend Orte wie das Fat Cat

Und das Live.Evil ist die perfekte Bühne für Träume jeglicher Art. Am Donnerstag lesen Richard Oehmann („Doctor Döblingers geschmackvolles Kasperltheater“), die Musikjournalistin Jacqueline Floßmann, der Schriftsteller Franz Dobler, BR-Moderator Knut Cordsen, die Trikont-Chefin Eva Mair-Holmes, BR-Moderator Achim Bogdahn und die Literaturagentin Anna Jung.

Die musikalischen Einlagen liefern Philip Bradatsch, Träsh, Angela Aux, die Pyramiden von Giesing, die Libellen, Jason Arigato und Drug Stop, die neue Band von Markus Naegele. Mit der wird er im kommenden Jahr erst einmal die Taufe einer neuen Platte feiern (Glockenbachwerkstatt am 14. Januar und Tam Tam Treppenbar am 16. Januar).

Wenn DJ King Brownie am Donnerstag die letzten Besucher musikalisch hinausbegleitet, geht auch wieder ein kleiner Teil der Münchner Subkultur verloren. Markus Naegele sieht es realistisch: „Ohne Förderung durch das Kulturreferat hätte sich leider kein Abend getragen. Und die Vorbereitung – vom Layouten der Plakate bis zur Buchung der nächsten Veranstaltung ist halt auch sehr zeitaufwendig.“

Er blickt aber vor allem mit Sorge auf die Zukunft des Fat Cat, das im Herbst 2026 am derzeitigen Ort auch schon wieder Geschichte sein wird: „Es muss unbedingt woanders weitergehen. München braucht solche Orte und viel mehr Räume für Bands. Es ist unglaublich schwierig, etwas auf die Beine zu stellen, wenn man nicht einmal einen bezahlbaren Ort findet, wo man regelmäßig proben kann.“

18. Dezember 2025, Live.Evil im Fat Cat, AK 18 Euro/ermäßigt 10 Euro, Einlass 19, Beginn 20 Uhr