
Schön, dass du dabei bist! Was dich in dieser Woche unter anderem im Lese-Letter erwartet:
► Funke verkauft seine Klatschblätter, womit sich Verlegerin Julia Becker mehr Glaubwürdigkeit verschafft (Editorial)
► Axel Springer verordnet seinen Mitarbeitern eine neue Präsenzpflicht im Büro, womit CEO Mathias Döpfner Unmut auf sich zieht (direkt zum Artikel)
► Bei der Welt scheidet mit Jennifer Wilton die letzte Frau in der Chefredaktion aus (direkt zum Artikel), bei Table Briefings heuert mit Alex Hofmann ein Ex-Springer-Chefredakteur an (direkt zum Artikel)
► Kevin Dusch hat die jüngsten Zahlen aus der Paid-Content-IVW ausgewertet und analysiert, mit welchen Aktionen und in welchen Preisklassen Publisher erfolgreich sind (direkt zum Artikel)
Der Befreiungsschlag der Julia Becker
Ab dem heutigen Mittwochnachmittag kommen Deutschlands Zeitschriftenverleger zu ihrem jährlichen Klassentreffen zusammen und abseits des Programms des MVFP Forums dürfte Julia Becker eines der Themen des Tages gesetzt haben. Nach der Übernahme der ehemaligen Gruner-Titel Brigitte, Gala und Eltern gab ihre Funke Mediengruppe nun bekannt: Acht andere Funke-Titel sollen an den Klambt-Verlag verkauft werden.
Sofern das Kartellamt zustimmt, wirft Funke mit den Titeln Die Aktuelle, Die Aktuelle Krimi, Frau im Spiegel, Frau im Spiegel Royal, Neue Welt, Das Goldene Blatt, Echo der Frau und Frau Aktuell Ballast ab. Nicht nur, weil es sich um nahezu undigitalisierbares Geschäft handelt, wie das Unternehmen seinen Schritt begründet, sondern weil es auch – pardon my french – unjournalistischer Schrott ist. Denn bei den „unterhaltenden Frauenzeitschriften“ handelt es sich um allen voran um Yellows, die als Fake-News-Schleudern regelmäßig Persönlichkeitsrechte verletzen und dem Ruf einer ganzen Branche schaden. Unvergessen bleibt ein 2023 veröffentlichtes Fake-Interview mit Michael Schumacher, das die Redaktion von Die Aktuelle mit KI zusammenbastelte. Ein Tiefpunkt, der sich nicht so einfach abschütteln lässt.
Diese Blätter verschwinden zwar nicht, doch für Verlegerin Julia Becker ist der Verkauf der Titel ein Befreiungsschlag. Wenn sie beim MVFP Forum über die Bedeutung einer freien Presse für die Demokratie und Qualitätsjournalismus spricht, hat sie nun ein stückweit Glaubwürdigkeit zurückgewonnen. Sie unterstreicht mit dem Verkauf der Klatschmagazine, was sie in den vergangenen Jahren oft nur zweifelhaft vermitteln konnte: verlegerische Verantwortung.
Ob die Verlegerin gewillt ist, die bislang ignorierte Doppelmoral völlig zu beseitigen, wird sich nun zeigen. Im Konzern verbleiben weiterhin „Müllportale“ wie DerWesten.de, die mit Clickbait ebenfalls regelmäßig in die Irre führen und bei Becker bereits für „Fremdschäm-Momente“ gesorgt haben sollen.
Top-Leistungen im Wirtschafts- und Finanzjournalismus werden beim Helmut Schmidt Journalistenpreis mit insgesamt 30.000 € prämiert. Und mit dem HSJP Fellowship lässt sich mit Support von Flip und Stipendium die eigene kritisch-konstruktive Rechercheidee umsetzen. Stifter ist die ING Deutschland.




► „There is only one thing that you don’t have: time“: Springer-CEO Mathias Döpfner hat beim unternehmensinternen Leadership Summit Führungskräfte auf die neue Unternehmensstrategie eingestimmt und fordert bis September Ideen ein, um „das neue Gold“ zu finden und den Unternehmenswert zu verdoppeln– hier gibt es seine knapp 40-minütige Rede im Video.
► Axel Springer hat seine Unternehmenswerte aktualisiert und unter anderem das Israel-Essential verändert (mehr erfahren)
► Das Bundesverwaltungsgericht hebt das Verbot für das Magazin Compact wieder auf, FAZ-Feuilletonchef Michael Hanfeld wertet dies als Sieg für die Pressefreiheit und sieht Gründer Jürgen Elsässer jetzt „ganz obenauf“ (mehr erfahren)
► Auch die sechste Verhandlungsrunde zwischen BDZV und Gewerkschaften über einen neuen Tarif für Zeitungsredakteure ist gescheitert – die Parteien liegen so über Kreuz, dass der BDZV einen „Neustart“ fordert (BDZV-Stellungnahme, DJV-Stellungnahme)
► Der Electronic Media School, die auch für den RBB ausbildet, droht schon wieder der finanzielle Engpass. Nachdem 2022 die Medienanstalt Berlin-Brandenburg ausgestiegen ist, könnten nun Landesfördergelder in Höhe von 300.000 Euro wegfallen (mehr erfahren)
► „Diebstahl meines geistigen Eigentums“: Der Enkel von Weltbühne-Gründer Siegfried Jacobsohn erhebt Vorwürfe gegenüber Verleger Holger Friedrich (mehr erfahren)
► Barbara Massing ist wie geplant zur neuen Intendantin der Deutschen Welle gewählt worden – Medieninsider hatte bereits Ende April über ihre Personalie berichtet (mehr erfahren)
► Julian Reichelts Radiosender sendet jetzt auch via DAB+ – Medieninsider hatte bereits im Dezember 2023 über die Audiopläne des ehemaligen Bild-Chefredakteurs berichtet (mehr erfahren)
► Beim staatlichen US-Sender Voice of America sollen 600 Mitarbeiter gehen (mehr erfahren)
Werben im Lese-Letter
Wer Media Professionals erreichen möchte, findet bei den Newslettern von Medieninsider eine hochexklusive Zielgruppe ohne Streuverlust und zwar mit nativen Formaten direkt per E-Mail oder WhatsApp. Interessiert?
Office oder Home-Office, das ist hier die Frage
Axel Springer fordert von seinen Mitarbeitern ein, wieder an mindestens vier Tagen ins Büro zu kommen. Wir wollen von dir wissen:
An wie vielen Tagen pro Woche arbeitest du am liebsten im Büro? |
Login oder Abonnieren um an umfragen teilzunehmen. |
Die Nutzung der Inhalte von Medieninsider (auch dieser Newsletter) in Pressespiegeln, Intranets o. Ä. ist lizenzpflichtig. Weitere Informationen findest du hier: medieninsider.com/lizenzierung