Die russische Schriftstellerin Maria Stepanova lebt im Exil, dort ist auch ihr neuer Roman entstanden. Ein Gespräch über plötzliche Hilf- und Heimatlosigkeit.
Vor einem Café in Berlin-Charlottenburg taucht ein bunter Punkt auf: Es ist der riesige pinke Schal der russischen Schriftstellerin Maria Stepanova. Das Café erinnert ein wenig an Paris, wo Stepanova eine Zeit lang gelebt hat. Die Menschen an den Nebentischen reden oft Russisch, keine Seltenheit in diesem Viertel. Maria Stepanova verließ wie viele Intellektuelle und Künstler ihre Heimat im Frühjahr 2022. Ihr Roman erzählt von der im Exil lebenden russischen Schriftstellerin M., die zu einem Literaturfestival reist, ihr Ziel jedoch nie erreicht. M. muss sich der Frage stellen, wer sie einst war – und wer sie in der Zukunft sein möchte.