David Beckham wird zum Ritter geschlagen: Ehrung zum 50. Geburtstag – Panorama

In ein paar Tagen wird David Beckham Ritter sein, er ist ja auch schon fünfzig. Beckham wird, wenn es so kommt, wie britische Medien mit gutem Draht ins Königshaus berichten, auf der jährlichen Geburtstagsliste des Königs mit neu zu ernennenden Knights und Dames stehen. „Niemals hat ein Mann die Anerkennung mehr verdient“, jubelte die Sun, wobei nicht ganz klar ist, ob das die Mehrheitsmeinung der Briten wiedergibt. Manche betrachten das ausufernde System der royalen Belohnungstitel für Menschen, die man aus dem Fernsehen kennt, durchaus skeptisch. Wenigstens, schrieb der Kolumnist Rod Liddle in der Sunday Times lakonisch, sei Beckhams Rittertitel nicht der „ungeheuerlichste“ der Geschichte. George V. habe einst auch Benito Mussolini zum Ritter ernannt.

David Robert Joseph Beckham, aufgewachsen in einer Arbeiterklassenfamilie in Leytonstone in Ost-London, war der Golden Boy des englischen Fußballs, Kapitän der Nationalmannschaft, mit Manchester United gewann er sechs Mal die Premier League und ein Mal die Champions League, mit Real Madrid die spanische und mit Paris St. Germain die französische Liga. Seit zwölf Jahren ist er kein Fußballer mehr, wobei Beckham ja nie nur Fußballer war. Er war immer auch einer für die Titelseiten von Mode-, Männer-, Promi-Magazinen und Boulevardblättern, nicht zuletzt durch seine Hochzeit mit Spice Girl Victoria.

Im zweiten Leben ist er so erfolgreich wie im ersten

Seinen Fünfzigsten feierte Beckham standesgemäß, über mehrere Tage hinweg. Es ging los mit einem Black-Tie-Dinner in Florida, gefolgt von einem Gala-Abend auf dem Zehn-Millionen-Pfund-Landgut der Beckhams in den Cotswolds. Es ging weiter mit einem Ausflug im Privatjet nach Bordeaux, wo der Jubilar im engsten Kreis ein paar Stündchen auf einem Weingut verbrachte, am Abend wurde in seinem Lieblingsrestaurant in Paris gespeist, übernachtet im nahegelegenen Luxushotel. Am Tag danach folgte ein Dinner in einem Drei-Sterne-Restaurant in Notting Hill, wozu Beckham auf Instagram den Hinweis postete: „Ok, ok“, dies sei „wirklich die letzte Party“ (Tränenlach-Emoji). Getrunken wurde bayerisches Bier, unter anderem.

Leisten kann Beckham sich all das nicht nur, weil er als Fußballer gut verdiente, sondern weil er es geschafft hat, in seinem zweiten Leben mindestens so erfolgreich zu sein wie im ersten. Er ist Investor in verschiedenen Branchen, hat eigene Firmen und den US-Fußballklub Inter Miami gegründet (wo Leo Messi seine Karriere ausklingen lässt). Seine Filmproduktionsfirma Studio 99 produzierte eine Doku-Serie über ihn und sein Leben, die vergangenes Jahr einen Emmy gewann. In der weitgehend sehenswerten Doku wird Beckham unter anderem auf seinem Landgut in den Cotswolds gezeigt, wo er über die für britische Prominente allgegenwärtigen Probleme mit dem bissigen englischen Boulevard berichtet; und wo er, ganz selbst ernannter Pedant, sich zu Beginn jeder Woche die Kleidung zurechthängt, die er die Woche über tragen wird.

Darüber hinaus ist Beckham passionierter Imker, in der Honigbranche und ihren Fachpublikationen wird „Bee-ckham“ dafür gefeiert („bee-rilliant“). Noch ist aus seiner Bienenzucht kein Business entstanden, noch, aber es wäre keine Überraschung. Sein Vermögen hat Beckham laut Sunday Times Rich List mittlerweile auf 500 Millionen Pfund (knapp 600 Millionen Euro) vergrößert.

Mit dem König hat er über die Jahre ein gutes Verhältnis aufgebaut. Beckham ist Botschafter in Charles’ Wohltätigkeitsorganisation The King’s Foundation, eigentlich hätte er schon vor Jahren Ritter werden sollen, bereits 2003 war er zum Officer of the Order of the British Empire (OBE) ernannt worden. Aber es gab Unregelmäßigkeiten in seiner Steuerabrechnung, die erst vor ein paar Jahren ausgeräumt wurden. Wenn es nun so kommt wie erwartet, wird nicht nur Beckham in den Ritterstand erhoben, sondern auch seine Frau. Becks und Posh Spice sind dann Sir David und Lady Victoria.