Das Teufelsmoor: Reizvolles Ausflugsziel bei Bremen

Stand: 06.10.2025 12:02 Uhr

Nördlich von Bremen erstreckt sich das Teufelsmoor. Die stille Landschaft übt eine besondere Faszination aus. Zu Fuß, mit dem Rad oder bei einer Fahrt mit dem Torfkahn kann man sie auf sich wirken lassen.

Das Licht, die Stille und der weite Himmel zogen ab dem 19. Jahrhundert zahlreiche Künstlerinnen und Künstler in die Region. Immer wieder malten sie das Teufelsmoor und machten die Landschaft mit ihren Moor- und Heideflächen, Wäldern und von Kanälen und Flüsschen durchzogenen Wiesen bekannt. Heute stehen große Teile des Teufelsmoors unter Naturschutz. Mit dem Teufel hat das Moorgebiet übrigens nichts zu tun: Der Name kommt vom niederdeutschen Wort „duven“, was so viel wie „taub“ oder „unfruchtbar“ bedeutet.

Das Teufelsmoor zu Fuß entdecken

Abendsonne im Teufelsmoor.

Im herbstlichen Abendlicht wirkt die Moorlandschaft teils wie verzaubert.

Entdecken lässt sich das Teufelsmoor hervorragend zu Fuß. Mehrere Rundwege führen durch die Landschaft, etwa auf 15 Kilometern von Oldenbüttel zum Sandhausener und Hamberger Moor und zurück oder von Osterholz-Scharmbeck durch die Hammeniederung, eines der größten Feuchtgebiete im Nordwesten Deutschlands. Zugvögel nutzen die Niederung des Flüsschens Hamme und seiner Nebenarme als Rastplätze, im Frühjahr brüten dort zahlreiche Wiesenvogelarten.

Mehrere Aussichtstürme bieten einen schönen Ausblick in die Weiten der Niederung. Wer mehr über die Natur und die Geschichte der Region erfahren möchte, kann sich zudem auf einen der Lehr- und Erlebnispfade begeben oder an einer geführten Wanderung teilnehmen.

Ein Junge geht barfuß auf einem Weg im Huvenhoopsmoor

Das Hochmoor am nördlichen Teufelsmoor im Kreis Rotenburg lädt zum Wandern ein. Sehenswert ist der jährliche Kranichzug.

Per Rad und Museumsbahn ins Moor

Heide, Birken und Wasser am Moorlehrpfad (begehbar vom 15. Juni bis zum 30. September) im Teufelsmoor am Gleisendamm.

Heidepflanzen und Birken sind typisch für die Landschaft im Teufelsmoor.

Das Teufelsmoor lässt sich auch hervorragend mit dem Rad entdecken, es gibt ein gut ausgebautes Wegenetz. Allein zehn Thementouren führen durch die Region. Sie tragen Namen wie „Himmel und Hamme“, „Kunst und Kranich“ oder „Weite und Moor“. Fahrradtouren lassen sich auch gut mit einer Fahrt im historischen Moorexpress kombinieren. Die Museumsbahn verkehrt von April bis Oktober regelmäßig sonnabends und nimmt auch Räder mit (Reservierung empfohlen).

Auf seiner gemächlichen Fahrt zwischen Stade und Bremen hält der Moorexpress an mehreren Stationen, darunter in Gnarrenburg nahe dem Huvenhoopsmoor und am schönen Jugendstilbahnhof von Worpswede. Beide Orte sind gute Ausgangspunkte für Radtouren.

Die Museumsbahn Moorexpress hält am Bahnhof von Worpswede.

Der Moorexpress pendelt zwischen Stade und Bremen. Die Gleise stammen aus der Zeit, als im Teufelsmoor noch Torf abgebaut wurde.

Mit dem Torfkahn durchs Moor

Eine besondere Art und Weise, die urwüchsige Landschaft des Teufelsmoors zu entdecken, ist eine Fahrt mit einem Torfkahn (Mai bis Oktober, regelmäßig dienstags bis sonntags). Vom Beginn der Moorbesiedlung im 18. Jahrhundert bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts waren die schwarzen Eichenholzboote die einzigen Verkehrsmittel im Teufelsmoor. Mit ihnen brachten die Moorbauern den gestochenen Torf nach Bremen und an die Unterweser, um ihn dort als Heizmaterial zu verkaufen.

Die Fahrten dauerten manchmal tagelang, die Boote wurden teils getreidelt – also vom Ufer aus gezogen -, teils gesegelt oder gestakt. Heute werden die Kähne mit Motoren angetrieben und die Skipper informieren an Bord über die Geschichte der Teufelsmoors und seiner Bewohner.

Expressionistisches Backstein-Gebäude in Worpswede

Museen, Ateliers und Galerien prägen den Ort bei Bremen. Namhafte Künstler haben dort ihre Spuren hinterlassen.

Blick auf das Teufelsmoor.

Trockengelegte Moore sollen wiedervernässt werden – als wichtige CO2-Speicher. Auch wirtschaftlich könnten sie genutzt werden.

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