

Für die Übergabe des neuen Autos ist der Freitagabend, 17 Uhr, vorgesehen. Die Familie freut sich auf das erste Elektroauto im Haushalt, die frisch installierte Wallbox wartet schon. Ganz schnell ist das Prozedere erledigt, das Modell ist bekannt, bisher halt als Benziner. Danach freuen sich die Kinder schon auf eine Pizza beim nahen Italiener. Dort ist reserviert.
Los geht die erste Fahrt, die Akkus sind fast voll, 97 Prozent. Zunächst mit Stau und Ampeln, dann ist die sehr breite Landstraße erreicht. Doch was ist das? Der Wagen fährt nicht schneller als 30 km/h. Rechts ran. Anruf beim Autohaus. „Da muss noch der Transportmodus eingestellt sein“, wird vermeldet. Dieser Modus ist gängig in der Autobranche, er soll unter anderem die Batterie schonen, verbaute Alarmanlagen sind beispielsweise nicht aktiv. Und bei Volvo ist eben das Tempo limitiert.
Doch um die Beschränkung aufzuheben, muss der Wagen ans Diagnosegerät, und in der Werkstatt ist keiner mehr. Dann heißt es aber, wir sollen vier Kilometer so weiterfahren, es komme ein Techniker mit einer mobilen Einheit. Die Kinder jubeln, es gibt doch Pizza. Also mit 30 km/h weiter, ganz rechts, mit Warnblinker.
Wir erreichen den Ort. Selten so über eine Tempo-30-Zone gefreut wie jetzt. Also Parken und dann Pizza. Noch bevor die serviert wird, kommt der Techniker, schnappt sich den Schlüssel und kümmert sich. Er ist aus dem Feierabend gekommen, musste zuvor erst noch die mobile Einheit holen. Das ist sehr kundenfreundlich. 50 Kilometer nach Hause mit 30 wären wir sicher nicht gefahren.
Trinkgeld oder eine Pizza zum Mitnehmen lehnt der Retter aber ab. Wir fragen, ob das öfter vorkommt. Passiere schon manchmal, meint er. Sollte aber eigentlich nicht sein, bei einer kurzen, eigentlich obligatorischen Probefahrt wäre das aufgefallen. Wir werten den Fehlstart als gutes Omen. Der Techniker wünscht uns noch allzeit gute Fahrt.
