Das farbige Kraut für den Winter

Unsere Oma hätte nur mit dem Kopf geschüttelt. Von solchem „neumodernen Zeug“ hätte sie die Finger gelassen. Rotkohl als Salat – so weit kommt es noch! Selbst leichte Abwandlungen des Klassikers wären bei ihr nicht infrage gekommen. Ihr Rotkohl musste mit Äpfeln und Essig verfeinert werden. Punkt. Schon die Variante mit Birne und Speck, die uns neulich einmal über den Weg gelaufen ist, wäre für sie nicht infrage gekommen – und Versionen mit Maronen oder Granatapfel schon mal gar nicht. Selbst die naheliegende Variante, statt einer typischen Kohlroulade einmal eine Rotkohlroulade auf den Tisch zu bringen, war für Oma keine Option. Bei ihr gab es klare Regeln, und eine davon lautete: Rotkohl gibt es zur Ente, zur Gans, zum Schweinebraten und zur Rinderroulade. Und zwar in seiner klassischen Form.