
Nach seinem Einzug in die dritte Runde der Darts-Weltmeisterschaft hat Ricardo Pietreczko die Zuschauer im Londoner Alexandra Palace zu mehr Fairness aufgerufen. Pfiffe aus dem Publikum seien während der Spiele ein Störfaktor.
„Es ist immer dasselbe: das Pfeifen, die Buhrufe, wobei die Buhrufe eigentlich gar nicht das Problem sind“, sagte die Nummer 33 der Weltrangliste nach dem knappen 3:2-Erfolg gegen Dave Chisnall am Samstag. „Aber durch das Pfeifen verliert man für einen Moment den Fokus, und ich denke, jeder Spieler hasst das.“
Dass mehr Sicherheitskräfte eine Lösung sein könnten, glaubt Pietreczko nicht. „Niemand kann die Menge ändern, es passiert halt. Ich kann nur sagen: Macht es nicht“, erklärte der deutsche Profi. Zwar werden Spieler auf solche Situationen immer wieder angesprochen oder die Zuschauer von den Organisatoren sensibilisiert, um möglichst faire Verhältnisse zu schaffen. Doch häufig kommt trotzdem Unruhe auf.
Gegen Chisnall seien die Sympathien letztlich gleichermaßen verteilt gewesen, fand Pietreczko. Denn auch deutsche Fans hätten sich lautstark bemerkbar gemacht. „Auch wenn das nicht schön ist. Ich sage es immer wieder: Unterlasst das, in England, in Deutschland – egal wo. Das ist einfach nicht schön.“
Nach seinem souveränen Einzug in die dritte Runde der WM brach derweil Stephen Bunting in Tränen aus. Die verpflichtende Pressekonferenz der Professional Darts Corporation musste für mehr als eine Minute unterbrochen werden, weil der Vierte der Weltrangliste nach ersten Statements zum Spiel plötzlich kein Wort mehr herausbrachte.
„Mein Einlauf war außergewöhnlich. Meine Fans haben mich in jedem Leg unterstützt, sie standen immer hinter mir, das ist so wichtig für einen Menschen, der da oben steht“, hatte Bunting vor seinem Gefühlsausbruch erklärt. „Die Bühne ist aber ein einsamer Ort. Und wenn es nicht gut läuft, kannst du auf deine Familie, dein Management und deine Sponsoren schauen. Aber es liegt an dir.“
Dann kündigte er an, dass er ein „bisschen emotional“ werde und brach sein Statement ab. Tränen liefen die Wangen herunter. Der 40-jährige Bunting steht für Fannähe. Während der Pressekonferenz sprach er unter anderem von negativen Kommentaren in den sozialen Netzwerken. Sie könnten der Auslöser dafür gewesen sein, weshalb er weinte. Nach einer kurzen Unterbrechung stellte er sich den übrigen Fragen, als sei nichts gewesen.
