Dänischer Konzern greift zuKartellamt genehmigt Übernahme von Hörgerätekette Kind

Die Hörgeräteketten Kind und Demant verfügen bundesweit zusammen rund 1000 Filialen. Trotz der nun entstehenden Marktstärke geben die Wettbewerbshüter grünes Licht für die Fusion. Die Marke Kind bleibt nach Angaben des neuen dänischen Eigners erhalten.
Die dänische Demant-Gruppe darf die Hörgerätekette Kind kaufen, teilte das Bundeskartellamt in Bonn mit. Damit fusionieren der nach Filialzahl dritt- und der viertgrößte Einzelhändler von Hörgeräten in Deutschland. Kind und Demant hatten den Deal im Juni vereinbart. Der Name Kind werde erhalten bleiben, hatte ein Firmen-Sprecher mitgeteilt. Die bisherige Eigentümerfamilie Kind will sich nach Abschluss der Übernahme aber aus dem Unternehmen zurückziehen.
Kind mit Sitz in Großburgwedel bei Hannover betreibt den Angaben zufolge bundesweit rund 600 Filialen unter der gleichnamigen Marke, Demant verfügt über rund 350 Filialen mit verschiedenen regionalen Marken- oder Unternehmensnamen wie etwa Audika oder Ritter.
In den meisten Städten und Regionen gebe es auch nach der Fusion hinreichenden Wettbewerb durch andere bundesweit tätige Ketten sowie regionale Anbieter und damit genügend Ausweichalternativen für die Verbraucherinnen und Verbraucher, so Kartellamtschef Andreas Mundt. „In 15 regionalen Märkten hatten wir zuletzt noch gewisse Bedenken.“ Wegen der geringen Größe dieser Märkte erlaube das deutsche Kartellrecht aber keine Untersagung des Gesamtvorhabens.
Kartellamt sieht keine Monopolstellung
Laut Kartellamt gibt es in Deutschland insgesamt mehr als 7.000 Hörakustikstandorte. Mit Sonova – welche durch die Marke Geers bekannt ist – und mit Amplifon existierten neben Kind und Demant zwei international tätige Anbieter, die in Deutschland jeweils auf eine hohe dreistellige Zahl an Standorten kämen, betonte die Behörde. Weitere Wettbewerber seien zahlreiche regionale Ketten und unabhängige Einzelhändler. Zudem böten auch führende Optiker-Ketten in einem Teil ihrer Filialen Hörakustik-Dienstleistungen an.
Kind betreibt derzeit Fachgeschäfte im In- und Ausland mit insgesamt mehr als 3.500 Beschäftigten. Vertreten ist das Unternehmen außer in Deutschland auch in der Schweiz, in Österreich, Luxemburg, Georgien, Aserbaidschan, Polen, Singapur, Armenien und der Ukraine.
