CSU-Politiker: Früherer Bundesbauminister Oscar Schneider ist tot

Der frühere Bundesbauminister und CSU-Politiker Oscar Schneider ist tot. Schneider starb am 29. Dezember im Alter von 97 Jahren, teilte die Stadt Nürnberg mit. Die Stadt verliere „mit Dr. Oscar Schneider nicht nur einen
Ehrenbürger, sondern auch einen geschätzten Menschen, der sich über
Jahrzehnte für das Wohl der Menschen in Nürnberg, Bayern und Deutschland
eingesetzt und verdient gemacht hat“, heißt es in der Mitteilung der Stadt.

Schneider wurde 1927 im mittelfränkischen Landkreis Roth geboren. Der promovierte Jurist war von 1969 bis 1994 Bundestagsabgeordneter und zwischen 1982 und 1989 Bundesminister für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau unter Helmut Kohl. Auch danach soll er ein Vertrauter des damaligen Bundeskanzlers geblieben sein und war nach Angaben der Stadt Nürnberg dessen kulturpolitischer Berater.

Im Bundestag hinterließ er nicht nur als Abgeordneter Spuren: Schneider hatte einen maßgeblichen Anteil daran, dass sich das Parlament seinerzeit für den Bau der Kuppel auf dem Reichstagsgebäude und nicht für andere Entwürfe einsetzte.

Engagement für Museen und Denkmäler

Das würdigte auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU): Angesichts Schneiders Tod schrieb er auf X, der Ex-Minister sei „ein großer Nürnberger“ gewesen. „Durch seinen hartnäckigen Einsatz für die inzwischen berühmte gläserne Kuppel des Reichstags prägt er das Bild Berlins und Deutschlands bis heute.“ Schneider sei ein „Grandseigneur der deutschen Politik“ gewesen.

Schneider war auch an der Gründung des Deutschen Historischen Museums in Berlin, dem Haus der Geschichte und der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn und dem Dokumentationszentrum auf dem ehemaligen Nürnberger Reichsparteitagsgelände maßgeblich beteiligt. 

Schneider war Ehrenbürger seiner Geburtsstadt Heideck sowie Nürnbergs und wurde unter anderem mit dem Verdienstorden des Landes Berlin und der Bayerischen Verfassungsmedaille geehrt. 2002 wurde ihm für sein Engagement in der Kulturpolitik und der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit das Große Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.