
Was zu eskalieren drohte, endete in einem Fest der Verbundenheit: Wie eine Delegation um Thomas Herrmanns nach Budapest reiste, um die in Viktor Orbáns Ungarn verbotene Pride-Parade zu schützen.
Wenn es zuletzt einen Moment gab, an dem sich so etwas wie ein Europa-Gefühl manifestierte, dann war das der Abend vor der Budapester Pride Parade zur Feier des Christopher Street Days. Dieser Freitagabend begann voller Furcht und Bedenken im abendlichtgefluteten Hof des barocken Budapester Rathauses. Bürgermeister Gergely Karácsony hatte zum Empfang geladen, ein Grüner und ein kampflustiger Stachel in Viktor Orbáns autokratischer Flanke. Es gab Häppchen, Sekt und frisch gepresste Limonade. Nur keinen Smalltalk, dafür schien die Lage zu ernst.