„Politisch nicht gewünscht“: Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat laut einem Bericht direkten Einfluss auf die Corona-Risikostufe des Robert Koch-Instituts genommen.
In der Coronapandemie ist die Risikobewertung laut einer Medienrecherche auf Anordnung von Gesundheitsminister Karl Lauterbach Anfang 2022 nicht herabgestuft worden – was der Minister auch rückblickend gerechtfertigt sieht. Wie die Süddeutsche Zeitung nach einer gemeinsamen Recherche mit WDR und NDR berichtet, wollte das Robert Koch-Institut (RKI) zu dem Zeitpunkt die Risikobewertung von „sehr hoch“ auf „hoch“ herunterstufen.
Der Minister habe dem RKI jedoch mitgeteilt, dass eine Herabstufung der Risikobewertung „politisch nicht gewünscht“ sei, obwohl das RKI und ihr damaliger Präsident Lothar Wieler dies zu dem Zeitpunkt gewollt hätten. Am 25. Februar hieß es laut Bericht, die „Reduzierung des Risikos von sehr hoch auf hoch wurde vom BMG abgelehnt“.
Lauterbach schrieb am Mittwochabend auf X:
„Hätten wir im Februar 2022 die Risikostufe bereits herabgesetzt, als
zum Teil noch Hunderte Menschen am Tag an Covid gestorben sind, wäre das
ein Fehler gewesen.“ Daher hätten das RKI und das
Gesundheitsministerium die Herabstufung damals zu Recht
verschoben.