Continental: Arbeitnehmerseite stimmt Aufspaltung zu

Auch die Vertreter der Arbeitnehmer haben dem Spin-Off des Automotive-Bereichs zugestimmt. „Für uns als Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat der Continental AG standen die erforderliche finanzielle Ausstattung und die vertraglichen Rahmenbedingungen für den Spin-Off immer im Zentrum“, sagte Christiane Benner, Erste Vorsitzende der IG Metall und stellvertretende Continental-Aufsichtsratsvorsitzende.

Der Vorstand habe „tragfähige Lösungen vorgestellt“, sagte Benner. Die Kapitalausstattung von Automotive sei „für den Start in die Selbstständigkeit auch inmitten widriger Rahmenbedingungen tragfähig“. Jetzt brauche es „eine klare Strategie, um mit innovativen Produkten durchzustarten“. 

„Die verbleibende Rubber-Continental wird wie gefordert nicht über Gebühr belastet. Das verbleibende Unternehmen braucht die Zeit, die finanzielle Ausstattung und eine strategische Wachstumsstrategie, um auf stabiler Basis Innovationen in Produkte und Geschäftsmodelle konsequent weiterzuentwickeln“, erklärte Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstands und des Continental-Aufsichtsrats.

„Schwerpunkt des Kahlschlags war und ist Deutschland“

Bei ContiTech würden die „Kollegen seit Jahren von einer Reorganisation in die nächste geschickt“. Hier stehe zudem der Verkauf des abgetrennten Automotive-Geschäfts OESL an. „Nach den zahlreichen Standortschließungen müssen die Arbeitsplätze nachhaltig gesichert werden. Auch die Rubber-Continental braucht deshalb einen Zukunftstarifvertrag für Beschäftigung und Standorte in Deutschland“, sagte Grioli. 

„Weltweit sind seit 2020 zehntausende Arbeitsplätze vernichtet worden, selbst in Forschung und Entwicklung. Schwerpunkt des Kahlschlags war und ist Deutschland. Obendrauf kam der Spin-off von Automotive mit einem enormen Zeitdruck. Das hat tiefe Spuren hinterlassen und zu teils erheblichen Verwerfungen und Belastungen geführt. Jetzt brauchen die Beschäftigten endlich verlässliche Perspektiven. Aufsichtsrat und Vorstand dürfen die erforderliche Agilität im Geschäftsbetrieb nicht länger mit einem dauernden Wechsel der Unternehmensstrategien und immer neuen Zielsetzungen verwechseln“, sagte Hasan Allak, Mitglied des Continental-Aufsichtsrats und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats.

Die Hauptversammlung, auf der die Aktionäre über die Aufspaltung des Konzerns entscheiden, findet am 25. April 2025 statt.