Cloud Computing: Wer die Wolke hat, hat die Macht – Kultur

Am Montag schmierte die Wolke ab. Genauer gesagt gaben weite Teile der Amazon Web Services ihren Geist auf. Die Unterfirma des Onlinehändlers ist mit mehr als 30 Prozent Marktanteil der weltweit größte Anbieter für sogenanntes Cloud Computing. Das ist der Begriff für all jene Rechenzentren und Speicherfarmen, auf die man mit einem Handy oder Computer zugreift, um aus der Ferne Rechenleistung oder Daten abzugreifen. Das ist seit rund 15 Jahren das Standardmodell der digitalen Welt. Was dann am Montag dazu führte, dass Websites und Apps nicht funktionierten. Whatsapp, Amazon, die Crypto-Börse Coinbase, Banken, Spiele, Fahrdienste wie Lyft gehörten zu den Ausfällen. Es war nicht gerade wie in der Serie „Zero Day“, in der fünf Minuten Internetausfall die Zivilisation ins Chaos stürzen. Es erinnerte aber daran, dass Cloud Computing nicht nur eine Zentralisierung des Internets darstellt, sondern vor allem ein Netz der Abhängigkeiten.