Stand: 20.11.2024 12:53 Uhr
Leuchtende Blüten mitten im Winter: Christrosen benötigen wenig Pflege und sind winterhart. Wer bestimmte Sorten kombiniert, hat ab November an der Staude viel Freude. Sie gedeiht auch im Topf.
Gerade zur Weihnachtszeit bringen Christrosen (Helleborus niger) Lebendigkeit in die Gärten. Sie gehören zu den wenigen Pflanzen, die selbst bei Eis und Schnee blühen. Die auch als Schneerose und Nieswurz bekannten Stauden sind sehr pflegeleicht und können an gut gewählten Standorten etwa 20 bis 30 Jahre alt werden. Besonders hübsch wirken Christrosen, wenn sie in kleinen Gruppen gepflanzt werden.
Der richtige Standort für Christrosen
Die meisten Christrosen gedeihen sehr gut im Halbschatten unter Büschen und Bäumen. Am besten ist ein Standort unter laubabwerfenden Gehölzen. Sie spenden im Sommer Schatten und lassen in den Wintermonaten ausreichend Licht zu. Das ist wichtig, denn im Schatten bilden Christrosen deutlich weniger Blüten. Beschädigte Wurzeln von Christrosen leiden schnell unter Pilzbefall, deshalb sollte man sie besser dorthin pflanzen, wo im Frühling und Sommer nicht ständig mit dem Spaten gearbeitet wird.
Christrosen pflegen, düngen und schneiden
Der Gartenboden sollte unbedingt durchlässig sein, denn Staunässe vertragen die langsam wachsenden Stauden nicht. Gedüngt wird die Christrose eher zurückhaltend. Beim Einpflanzen sollte das gut aufgelockerte Pflanzloch mit organischem Dünger wie reifem Kompost oder Hornspänen angereichert werden. Ist der Boden eher sauer, ist die zusätzliche Gabe von Kalk sinnvoll. Der ideale pH-Wert liegt etwa bei sechs. Nach der Blüte und im Sommer können Christrosen ebenfalls mit organischem Dünger versorgt werden. Beste Pflanzzeit ist der Herbst.
Im Gegensatz zu anderen Stauden müssen Christrosen weder geteilt noch umgepflanzt werden. Über die Jahre wachsen sie immer üppiger. Vertrocknete Blätter und welke Stängel abschneiden, so kommen die Blüten besser zur Geltung und die Gefahr für einen Befall mit der Schwarzfleckenkrankheit, einem Pilz, wird verringert.
Achtung: Alle Teile der Christrose sind giftig und sollten nicht in die Hände von Kindern geraten. Auch für Haustiere können sie zur Gefahr werden. Beim Arbeiten mit der Pflanze immer Gartenhandschuhe tragen.
Blütezeit der Christrose ab November
Christrosen werden etwa 10 bis 30 Zentimeter hoch. Klassischerweise sind die Blüten weiß, doch durch moderne Züchtung gibt es die Pflanzen inzwischen auch in anderen Farben. Wer verschiedene Sorten geschickt kombiniert, kann etwa von November bis März oder April blühende Christrosen im Garten haben. Eine besonders schöne und frühblühende Sorte trägt den Namen „Praecox“. Diese zeigt ihre weißen bis weiß-rosa blühenden Blütenkelche schon ab November. Ab Dezember folgt beispielsweise die beliebte Sorte „HGC Josef Lemper“.
Wie viel Frost vertragen Christrosen?
Christrosen sind winterhart und benötigen nur bei strengem Frost und in rauen Lagen Winterschutz. Dafür am besten Mulchmaterial wie Laub rund um die Pflanzen verteilen. In frostigen Phasen sinken Schneerosen in sich zusammen und wirken schlapp und erfroren. Dabei handelt es sich aber um einen natürlichen Kälteschutz. Steigen die Temperaturen, richten sich Christrosen wieder auf.
Christrosen im Topf pflegen
Wer keinen Garten hat, kann Christrosen auch in einen Topf pflanzen und auf den Balkon stellen. Das Pflanzgefäß sollte vor allem hoch genug sein, denn Christrosen bilden lange Wurzeln. Eine Drainageschicht, etwas aus Blähton, und ein Abzugsloch für Wasser sorgen dafür, dass keine Staunässe entsteht. Im Sommer darf die Pflanze nicht der prallen Sonne ausgesetzt werden. Die Erde sollte nicht austrocknen, sondern gleichmäßig feucht sein. Kalkhaltiges Leitungswasser ist ideal. Die Pflanze vor der Blüte im Herbst am besten mit organischem Dünger versorgen. Bei strengem Frost schützen etwa Bastmatten oder Gartenvlies vor dem Durchfrieren des Topfs.
Bedingt als Zimmerpflanze geeignet
Christrosen gehören normalerweise nach draußen. Doch wer sie zum Beispiel in der Weihnachtszeit gern als Dekoration in der Wohnung haben möchte, kann das für einen begrenzten Zeitraum tun. Je kühler und heller der Raum, desto besser. Langfristig leiden die Pflanzen jedoch. Wenn sie verblüht sind, kommen sie übergangsweise in einem kühlen Raum und können dann etwa ab März nach draußen beziehungsweise ins Beet gepflanzt werden.
Christrosen mit Lenzrosen kombinieren: Schöne Blüten bis Mai
Wer mag, pflanzt zusätzlich Lenzrosen, die botanisch mit Christrosen eng verwandt sind. Die Sorte „Pink Lady“ beispielsweise blüht bis April. Sie hat – wie der Name es schon vermuten lässt – wunderschöne rosa Blüten, dazu dunkelgrüne Blätter. Manche Lenzrosen blühen sogar bis Mai. Weitere schöne Begleiter sind Schneeglöckchen, Winterlinge oder winterharte Alpenveilchen.
In Kürze: Häufige Fragen zu Christrosen
Weitere Informationen