Mit dem ersten Champions-League-Heimsieg seit fast genau 15 Jahren hat sich der VfB Stuttgart eindrucksvoll im Rennen um die Playoffs zurückgemeldet. Der Bundesligist bezwang den Schweizer Meister Young Boys Bern 5:1 (1:1) und erhöhte seine Chancen aufs Weiterkommen vor den verbleibenden zwei Spieltagen der Ligaphase erheblich. Bern bleibt weiter ohne Punkt.
Gleich drei deutsche Nationalspieler trafen für den VfB, der vor 60 000 Zuschauern erst einen frühen Rückschlag verkraften musste und sich dann in einen Rausch spielte: Angelo Stiller (25. Minute), Chris Führich (61.) und Josha Vagnoman (66.) an seinem 24. Geburtstag. Außerdem waren Enzo Millot (53.) und Yannick Keitel (76.) für die Stuttgarter erfolgreich. Lukasz Lakomy hatte die Gäste zunächst in Führung gebracht (6.).
Die Stuttgarter übernahmen nach dem Rückstand zwar recht zügig das Kommando und verdienten sich den Ausgleich durch Stiller nach einem feinen Doppelpass mit Vagnoman. In der ersten Halbzeit leisteten sich die Gastgeber bei aller Dominanz aber zu viele Ungenauigkeiten. Auch in der zweiten Hälfte waren die Stuttgarter, bei denen Kapitän Karazor zur Pause in der Kabine geblieben war, klar spielbestimmend. Der Unterschied zur ersten Halbzeit: Sie agierten nun deutlich präziser und entschlossener.
Das 2:1 fiel allerdings kurios. Nachdem Rieder über die rechte Seite in den Strafraum gelaufen war, hob der Linienrichter die Fahne. Die Berner hörten auf zu spielen, Millot traf per Flachschuss. Ein ausführlicher Videocheck ergab, dass der Ball zuvor offenbar doch nicht im Aus gewesen war – das Tor zählte. In der Folge fielen die Gäste regelrecht auseinander. Führich traf mit einem sehenswerten Schlenzer in den rechten Winkel, Vagnoman nach einer Flanke von Millot. Der für Karazor eingewechselte Keitel erhöhte per Distanzschuss sogar noch auf 5:1.
Manchester City verliert auch in Turin
Manchester City und Pep Guardiola droht in der Champions League dagegen das frühzeitige Aus. Nach dem 0:2 (0:0) bei Juventus Turin rutschte der Titelträger von 2023 mit acht Punkten in der Tabelle auf Rang 22 ab. Der Vorsprung auf Paris Saint-Germain auf Platz 25, der das Aus im neuen System der Königsklasse bedeuten würde, beträgt zwei Spieltage vor Ende der Vorrunde lediglich einen Zähler.
Juventus-Stürmer Dušan Vlahović (53. Minute) und der Ex-Schalker Weston McKennie (75.) sorgten mit ihren Treffern für die siebte City-Niederlage in den vergangenen zehn Pflichtspielen. Juve steht mit elf Punkten auf einem Playoff-Platz. Hingegen hat der FC Arsenal einen großen Sprung in Richtung Achtelfinale machen können. Durch das 3:0 (1:0) gegen die AS Monaco sprangen die Gunners auf Platz drei. Englands Nationalstürmer Bukayo Saka war doppelt erfolgreich (34./78.). Der eingewechselte Kai Havertz traf zum 3:0 (88.).
Mit dem OSC Lille ist neben Stade Brest auch der zweite französische Außenseiter auf direktem Achtelfinal-Kurs. Gegen Sturm Graz gewannen die Nordfranzosen 3:2 (2:1), sie stehen mit 13 Punkten auf Platz acht. Hakon Haraldsson erzielte in der 81. Minute den Siegtreffer. Atlético Madrid darf sich nach dem 3:1 (2:0) über Slovan Bratislava wieder Hoffnungen auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation machen. Mit zwölf Punkten ist das Team von Trainer Diego Simeone punktgleich mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern auf Rang elf.