César Airas Roman „Der Hase“: Fantasy, aber richtig radikal. – Kultur

César Aira behauptet, sein ganzes Leben lang Kafka gelesen zu haben. Das glaubt man dem argentinischen Nobelpreis-Kandidaten bei der Lektüre seiner Bücher sofort. Wie in Kafkas Texten reiht sich in Airas Werk eine Ungeheuerlichkeit an die nächste, während zwischendurch Alltag stattfindet. Jederzeit kann das Reale ins Fantastische kippen, immer wieder kehrt in die surrealsten Situationen Normalität ein, die just in dieser Konstellation am meisten überrascht. Glaubt der Leser, in der Welt eines realistischen Romans angekommen zu sein, wird er bei Aira irgendwann auf unberechenbare Weise ins Absurd-Bizarre katapultiert. Kurz: Aira lesen ist ein Abenteuer.