CDU-Politikerin: Caroline Bosbach soll sich persönlich zu Vorwürfen äußern

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Caroline Bosbach soll sich am Wochenende in einem Gespräch mit dem Kreisvorstand der CDU Rhein-Berg zu gegen sie erhobenen Vorwürfen äußern. Das teilte die CDU des Rheinisch-Bergischen Kreises mit. Demnach wird eine ursprünglich für Samstag angesetzte Sitzung des Kreisvorstands aus diesem Grund verschoben.

Ursprünglich hatte der Vorstand Bosbach gebeten, im Sinne der „politischen Aufklärung der Sachverhalte“ bis zu diesem Freitag „offene Fragen zu beantworten“. Nun jedoch sei ein persönliches Treffen von Vertretern des geschäftsführenden Kreisvorstands mit Bosbach geplant. Ziel sei es, „die offenen Fragen persönlich zu besprechen und das weitere Vorgehen zu erörtern“. Ort und Zeitpunkt des Gesprächs würden nicht öffentlich kommuniziert. Die Vorstandssitzung werde zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt, ein neuer Termin stehe noch nicht fest.

Die Vorwürfe gegen Bosbach stehen im Zusammenhang mit ihrer Wahl in den Kreisvorstand der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) in ihrem rheinisch-bergischen Wahlkreis im Jahr 2023. Mehrere Medien hatten berichtet, Bosbach habe für einen Eintritt in die MIT eine Zahlung von 90 Euro in Aussicht gestellt, in manchen Fällen sei auf 100 Euro aufgerundet worden. Außerdem soll kostenlose Bewirtung versprochen worden sein. Den Berichten zufolge sollte so die Wahl des Führungsteams gesichert werden, dem auch Bosbach angehörte.

Bosbach spricht von fingierten Vorwürfen

Bosbach weist die Vorwürfe zurück. In einem Video sagte die CDU-Politikerin, vor dem Hintergrund des laufenden Kommunalwahlkampfs in Nordrhein-Westfalen hoffe sie, dass die Angelegenheit zeitnah geklärt werden könne. Den Mitgliedern der CDU im Rheinisch-Bergischen Kreis teilte sie schriftlich mit, dass sie bis zur Klärung keine Wahlkampftermine wahrnehmen wolle. Aktuell wären bei öffentlichen Auftritten andernfalls „die fingierten und manipulierten Vorwürfe“ gegen sie Gegenstand der Gespräche.

Zuvor hatte es weitere Berichte über Vorwürfe gegeben, wonach Bosbach 2.500 Euro von einem CDU-Parteikonto über Umwege angenommen haben soll. Auch dies bestreitet die Tochter des langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach. „Ich habe mich nicht bereichert, und der CDU Rhein-Berg ist kein Schaden entstanden“, sagte sie – und sprach von einer „Schmutzkampagne“ gegen sich. Dass der Kreisvorstand alle Unterlagen der Staatsanwaltschaft Köln zur unabhängigen Prüfung übergeben habe, unterstütze sie ausdrücklich; sie werde „in vollem Umfang kooperieren“.