Carsten Maschmeyer ist wütend„Wir haben keine Regierung, wir haben eine Blockierung“
Artikel anhören(03:26 min)

Das Urteil von Carsten Maschmeyer fällt vernichtend aus: Die schwarz-rote Bundesregierung hat Impulse versprochen, liefert aber keine. „Ich mache mir Sorgen um unser Land“, sagt der Investor im ntv-Podcast „So techt Deutschland“.
Die Daten zeigen es seit Jahren: Der Zustand der deutschen Wirtschaft ist alles andere als gut. Erst vor wenigen Tagen haben mit dem Ifo-Institut und dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) zwei führende Institutionen ihre Wachstumsprognose für Deutschland nach unten korrigiert. Zahlen, die Carsten Maschmeyer wenig überraschen. Sein Blick auf die aktuelle Bundesregierung und deren Versuche, neue Impulse zu setzen, ist kritisch: „Ich mache mir wie viele Investoren und Unternehmer Sorgen um unser Land“, sagt er im ntv-Podcast „So techt Deutschland“. „Wir haben politisch, was die Staatsführung angeht, sehr schlechte Karten.“
Warum? Die schwarz-rote Koalition macht nur wenig besser als die gescheiterte Ampel. „Jetzt haben wir Koalitionskämpfe. Und eigentlich blockiert die SPD die Dinge, die für die Wirtschaft notwendig wären.“ Das Urteil fällt vernichtend aus: „Wir haben keine Regierung, wir haben eine Blockierung.“
Nicht nur die Politik bekommt ihr Fett weg, auch von den großen Konzernen ist Maschmeyer enttäuscht. „Die haben Innovationen verschlafen und Bürokratie auf die Spitze getrieben“, sagt er. „Man muss sich das so vorstellen: Brüssel lässt sich eine Regel einfallen. Die wird mit deutscher Gründlichkeit im Land und im Bund umgesetzt. Die Abteilungen in den Firmen haben aber Angst, dass sie irgendetwas vergessen, und machen mehr als nötig. Die lähmen sich selbst.“
„Junge Menschen machen mich optimistisch“
Trotz aller Kritik sieht Maschmeyer gerade in jungen Unternehmerinnen und Unternehmern enormes Potenzial. „Die jungen Menschen, die mit Willenskraft, mit Ideenreichtum, mit revolutionärem Denken 24/7 arbeiten, die machen mich optimistisch“, sagt er. Er glaubt, dass Deutschland in der Zukunft mit spezialisierten Tech-Lösungen punkten wird: „Wir werden Nischensieger produzieren können. Das sind die neuen Hidden Champions, wie früher der Mittelstand.“
Besonders prägt ihn dabei die Überzeugung, dass der Mensch entscheidend ist, nicht das Konzept: „Wir kaufen uns eigentlich in Gründer ein und nicht Geschäftsmodelle. Gute Gründer machen große Innovationen.“
Die Gründerinnen und Gründer sind zudem ein gewichtiger Grund, warum Maschmeyer nicht daran, als Investor bei „Die Höhle der Löwen“ aufzuhören. „Ich habe mal humorvoll gesagt, ich bleibe so lange Investor, solange ich Geld habe“, sagt er im Podcast. „Das sieht gut aus. Ich habe auch ganz gute Gene. Dafür danke ich meiner Mutter. Wir sind außerdem fast immer Prime-Time-Sieger, die Zuschauer wollen es also auch. Und mir macht die Sendung enormen Spaß. Ich kann jungen Gründerinnen und Gründern helfen, dass ihre Innovationen unser Leben gesünder und nachhaltiger machen. Das werde ich weitermachen.“
Mit Carsten Maschmeyer sprachen Frauke Holzmeier und Andreas Laukat. Das komplette Gespräch können Sie sich im Podcast „So techt Deutschland“ anhören.
