
Der Schwarzmarkt blüht weiter, die Anbauvereine sind praktisch ohne Relevanz. Das zeigt eine erste Evaluierung der Cannabislegalisierung, die der ZEIT vorliegt.
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Auch anderthalb Jahre nach Beginn der Cannabislegalisierung konnte der Schwarzmarkt in Deutschland offenbar kaum zurückgedrängt werden. Das zeigt eine erste Evaluierung des im April 2024 in Kraft getretenen Cannabisgesetzes, die der ZEIT im Entwurf vorliegt und die am Montag öffentlich vorgestellt werden soll. Der Schwarzmarkt existiere demnach unter anderem fort durch die Weitergabe von Cannabis aus legaler und illegaler Quelle unter Freunden und Bekannten. Der sogenannte Social Supply erfolge „in der Regel kostendeckend oder unentgeltlich“, schreiben die Autoren der Evaluierung. Dieses Cannabis kommt einerseits aus dem legalen Eigenanbau – indem Cannabiszüchter den Ernteüberschuss ihrer maximal drei Pflanzen an andere Konsumenten unerlaubterweise weitergeben und dafür möglicherweise sogar Geld nehmen. Ein weiterer Teil des Social Supply kommt laut der Evaluierung aus illegalen Quellen wie dem weiter existierenden Schwarzhandel auf der Straße oder über Social Media.