Der letzte Pflichtspieleinsatz von Sacha Boey im Trikot des FC Bayern liegt inzwischen schon mehr als acht Wochen zurück – und es ist fraglich, ob ein weiterer hinzukommen wird.
Am 1. November, beim 3:0-Erfolg in der Bundesliga gegen Bayer Leverkusen, wurde Bayerns Außenverteidiger in der Schlussphase eingewechselt, er durfte noch für 15 Minuten mitwirken. Seitdem: Die große Flaute. Boey saß zwar in der Liga, Champions League und im DFB-Pokal regelmäßig auf der Ersatzbank, er lief sich ein paar Mal warm – doch ins Spiel kam er nie. Zuletzt fehlte Boey laut offiziellen Bayern-Angaben krankheitsbedingt, er hatte also früher Winterpause. Und dadurch noch mehr Zeit, sich mit seiner Zukunft zu beschäftigen.
Boey und Bayern: Trennung im Winter angestrebt
Denn beim FC Bayern ist die Haltung nach AZ-Informationen ganz klar: Boey darf den Klub bereits im Winter verlassen, dem 25-jährigen Franzosen werden keine Steine in den Weg gelegt. Im Gegenteil: Die Trennung wird angestrebt. Es wäre das Ende eines Missverständnisses, denn zwischen den Münchnern und Boey hat es nie so richtig gepasst.

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Ende Januar 2024 war der Rechtsverteidiger aus Istanbul von Galatasaray gekommen – für die satte Ablöse in Höhe von 30 Millionen Euro. Doch unter dem damaligen Trainer Thomas Tuchel kam Boey nur selten zu Einsätzen – nicht zuletzt wegen Verletzungen. Muskelfaseriss, Muskelbündelriss, später ein Meniskusriss und eine Sprunggelenksverletzung: Boey blieb das Pech auch unter Tuchel-Nachfolger Vincent Kompany treu, er verpasste insgesamt schon 36 Partien für Bayern.
Freund spricht mit Glasner
Wenn Boey mal spielte, offenbarte er bisweilen defensive Nachlässigkeiten. Offensiv allerdings wusste er mit Vorstößen und Flanken durchaus zu gefallen. Speziell zu Beginn dieser Saison kam Boey unter Kompany regelmäßig zum Einsatz, als unter anderem Josip Stanisic verletzt fehlte. Insgesamt sind es für Boey seit Sommer 14 Pflichtspiele, sechs Mal stand er in der Startelf.

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Zwischenzeitlich galt der Franzose sogar als Vorbild für andere Ersatzspieler, die selten zum Einsatz kommen. „Sacha Boey ist eine positive Geschichte dieser Saison – auch für die anderen Jungs im Kader“, schwärmte Kompany. „Manchmal ist es nicht einfach, reinzukommen in einen Verein wie Bayern München.“ Doch nach guten Leistungen ging es für Boey im Laufe der Hinrunde wieder bergab.
Greift Crystal Palace bei Boey zu?
Einer der Gründe: Kompany, so erfuhr die AZ, soll mit Boeys Einstellung nicht immer zufrieden gewesen sein. Einmal habe Boey vor einer geplanten Einwechslung zu lange mit dem Umziehen gebraucht – Kompany soll daraufhin wütend gewesen sein und auf den Wechsel verzichtet haben.
Wie es nun weitergeht? Sofern ein interessierter Klub eine Ablöse zwischen 15 und 20 Millionen Euro bietet, würde Bayern Boey sofort abgeben. Am heißesten war die Spur zuletzt zu Premier-League-Klub Crystal Palace. Das Team aus London würde Boey gerne verpflichten.
Was Bayern helfen könnte: Oliver Glasner, Trainer von Crystal Palace, hat einen engen Draht zu Sportdirektor Christoph Freund. Die beiden Österreicher kennen sich aus früheren Zeiten bei RB Salzburg. Es liegt jetzt vor allem an Freund, eine Lösung zu finden. Dann könnte es bald heißen: Bye-bye, Boey!
