BVL Supply Chain CX 2025 ist eröffnet

Unter dem Motto „Embracing Change“ wurde am 22. Oktober die BVL Supply Chain CX 2025 in Berlin eröffnet. Mit rund 2300 Teilnehmern und rund 120 Ausstellern ist es laut dem Veranstalter Bundesvereinigung Logistik (BVL) auch in diesem Jahr das Leitevent für Logistik und Supply Chain Management (SCM). Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr waren es über 2600 Besucher und über 140 Aussteller gewesen.

Doch die Zeiten sind anspruchsvoll, auch weil Dynamik an Veränderungen seit fünf Jahren immens hoch ist. Eigentlich eine Situation, in der sich Logistiker pudelwohl fühlen müssten, formulierte es Kai Althoff, Vorstandsvorsitzender der BVL und CEO des Logistikberatungs- und -software-Unternehmens 4flow, in seiner Eröffnungsrede. Denn Tagesgeschäft von Logistikern sei es ja schließlich Veränderungen zu managen.

Immerhin: Der Wirtschaftsbereich Logistik bleibt laut der neuen Top100-Studie der Hochschule Heilbronn unter Professor Martin Schmwemmer, die Althoff in Berlin zitierte, nach wie vor drittgrößter Wirtschaftsbereich – nach Handel und Automobilindustrie. Die Wirtschaftsleistung von rund 335 Milliarden Euro entspricht etwa acht Prozent der Wirtschaftsleistung in Deutschland und rund 25 Prozent des europäischen Logistikmarktes. Wobei die Zahl der Beschäftigten in der Logistik schon im Jahr 2024 um etwa 60.000 auf insgesamt 3,5 Millionen Beschäftigte zurück ging (minus 1,8 Prozent).

Bange machen gilt aber nicht. So gesehen könne man das Motto „Embracing Change“ des diesjährigen BVL Supply Chain CX-Events Aufforderung sehen, appellierte Althoff an die Logistiker die Chancen zu sehen. „Wir müssen den Wandel als Vorteil zu nutzen“, rief er den Kongressbesuchern zu. Gefragt seien da, betonte er, strategische Weitsicht, Kreativität und Innovation.“ Und das alles neben einem Tagesgeschäft, das fordernder denn je sei. „Wir brauchen Zeit zur Reflexion, Zeit die wir oft nicht haben.“ So gesehen wolle die BVL Supply Chain CX die Plattform sein, auf der sich die Unternehmen die Zeit für diese Reflexion nehmen können – im Zusammenspiel mit guten Gesprächspartnern, mit denen sich die Firmen, auch zu Ideen, austauschen können, um auf diese Weise relevanten Input zu Trends und zu Erfolgskonzepten zu erhalten, betonte der BVL-Vorstandsvorsitzende.

So gesehen zeigte sich Althoff trotz der aktuell unsicheren Rahmenbedingungen für das kommende Jahr recht zuversichtlich: „Für 2025 rechne ich da zwar noch mit einer Stagnation, aber 2026 mit einem spürbaren Wachstum“, sagte er – mit Verweis auf das mittlere Szenario der Herbstprognose des Expertengremiums der Logistikweisen um Professor Christian Kille von der TH Würzburg-Schweinfurt, die drei Szenarien (ein Best-Case-, ein Trend- und ein Worst-Case-Szenario) gerechnet hatten.

2025 läge dann die Wirtschaftsleistung der Logistik nominal zwischen 337,7 und 338,7 Milliarden Euro, 2026 bei 344,8 bis 349,5 Milliarden Euro (angenommene Entwicklung 2025: plus 0, 8 Prozent bis 1,1 Prozent, 2026: plus 2,1 bis 3,2 Prozent). Real ergibt sich für 2025 allerdings ein Minus zwischen minus 0,5 bis minus 0,8 Prozent und 2026 eine Spanne von minus 0,4 bis plus 1,1 Prozent. Dies korrespondiere auch, betonte Althoff, mit den Ergebnissen des jüngsten BVL-Logistik-Indikators, den die BVL mit dem Ifo Institut herausgibt. „Hier sehen wir eine leichte Erholung auf sehr niedrigem Niveau, aber noch keine echte Trendwende bei den Geschäftserwartungen.“