BVB trifft im Viertelfinale auf Real Madrid

Und jetzt gegen Real Madrid: Dank des zweimaligen Torschützens Serhou Guirassy und des herausragenden Torhüters Gregor Kobel hat Borussia Dortmund sein kniffliges Achtelfinale bei der Klub-WM gegen CF Monterrey um Sergio Ramos mit viel Mühe gelöst und bekommt es nun mit den von Xabi Alonso trainierten Königlichen zu tun. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac bezwang den mexikanischen Underdog trotz einiger Wackler mit 2:1 (2:0) und nahm bei dem Turnier in den USA für den Viertelfinaleinzug weitere 13,125 Millionen Dollar ein.

Im klimatisierten und gigantischen Mercedes-Benz Stadium in Atlanta legte der BVB einen tollen Start hin, Guirassy (14., 24.) belohnte den Favoriten mit seinen frühen Toren. Doch Germán Berterame (48.) brachte Monterrey zurück ins Spiel, die Mexikaner waren im zweiten Durchgang dem Ausgleich nah.

Dortmund überstand die Drangphase glücklich und muss sich doch ärgern: Das Duell der Bellingham-Brüder wird es im Viertelfinale am Samstag (22.00 Uhr MESZ/DAZN) in East Rutherford nicht geben, weil Dortmunds Jobe Bellingham seine zweite Gelbe Karte im Turnierverlauf sah und somit gesperrt ist. Madrid, Team des früheren Dortmunds Jude Bellingham, hatte zuvor im Achtelfinale Juventus Turin verdient mit 1:0 ausgeschaltet.

BVB setzte körperlich die ersten Akzente

Kovac hatte vor der rustikalen Spielweise der Mexikaner gewarnt. Es trat jedoch das Gegenteil ein: Es waren die Dortmunder, die körperlich die ersten Akzente setzten, Niklas Süle räumte seinen Kontrahenten am gegnerischen Strafraum ab und wurde mündlich ermahnt.

Die von Nationalspieler Pascal Groß als „Wundertüte“ bezeichneten Mexikaner hatten durch Nelson Deossa (11.) einen ersten gefährlichen Abschluss, bei dem Kobel auf dem Posten war. Dann bediente Karim Adeyemi Stürmer Guirassy mit der Hacke –der Rest war Formsache für den Torjäger.

Doch Monterrey hielt dagegen. Eine verunglückte Flanke von Jesús Corona (17.) flog an den Pfosten, dann rettete Kobel in höchster Not – Corona (20.) stand aber im Abseits. Die Bedingungen mit deutlich niedrigeren Temperaturen im Vergleich zu den bisherigen Spielen kamen dem BVB spürbar entgegen. Die Dortmunder liefen mutig und forsch an – nach einem Ballgewinn von Julian Ryerson lief ein rasanter Konter, den Guirassy nach der nächsten tollen Adeyemi-Vorarbeit veredelte.

Mexikaner drängten auf den Ausgleich

Doch als Berterame zu Beginn des zweiten Durchgangs per Kopf traf, kam Monterrey nochmal auf. Angefeuert von ihren lauten Fans drängten die Mexikaner auf den Ausgleich, Kobel rettete bravourös gegen Corona (60.), dann schoss der Monterrey-Stürmer drüber (64.). Berterames zweiter Treffer (65.) zählte wegen einer Abseitsstellung nicht.

Es wurde immer lauter im Stadion, immer hektischer auf dem Platz. Dortmund litt und fand kaum Entlastung, Monterrey rannte wütend an. Kovacs Versuche, mit Wechseln für Ruhe zu sorgen, zeigten Wirkung. Die Dortmunder bekamen wieder mehr Ruhe ins Spiel. Ramos (90.+1) vergab in der Nachspielzeit für Monterrey die letzte Großchance zum Ausgleich.

„Gegen den größten Klub der Welt zu spielen, ist eine echte Herausforderung“, blickte Kovac nach dem Partie gegen Monterrey bei DAZN auf das Spiel gegen die Königlichen voraus. Das Duell der Bellingham-Brüder wird es dann aber nicht geben: Dortmunds Jobe Bellingham sah gegen Monterrey seine zweite Gelbe Karte des Turniers und fehlt somit gesperrt.

„Das ist sehr, sehr bitter für ihn. Er hatte sich sehr darauf gefreut, gegen seinen Bruder spielen zu können“, sagte Sportdirektor Sebastian Kehl. „Das ist sehr traurig. Die Situation ist sicherlich sehr ärgerlich. Für ihn, für uns alle. Das war ja eigentlich die Geschichte, die wir alle schreiben wollten.“ 

Offenbar war Jobe Bellingham nicht ausreichend über die Regel aufgeklärt, dass er bereits nach seiner zweiten Gelben Karte im Turnier ein Spiel zuschauen muss. „Er wusste es gar nicht und war dementsprechend sehr überrascht, als er das gehört hat“, sagte Kovac, der den 19-Jährigen nach eigener Aussage in der Halbzeitpause aufklären musste. 

Der Stimmung beim BVB, der sich über weitere 13,125 Millionen Dollar Preisgeld freuen durfte, tat das am Dienstagabend in Atlanta jedoch keinen Abbruch. „Wir sind glücklich, alles was jetzt kommt ist ein Bonus“, sagte Kovac.