Bundeswehr: Bundesverteidigungsministerium will weitere Leopard-Panzer bestellen

Bundesverteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) will im kommenden
Jahr weitere Kampfpanzer vom Typ Leopard-2 bestellen. Bisher hat die Bundeswehr 123 Exemplare geordert, laut Pistorius sollen noch mal 75 weitere dazukommen. Die Beschaffung werde für 2026 vorbereitet, sagte er am Mittwoch bei der offiziellen Vorstellung des neuen Modells. 

Die ersten Modelle sollen „sehr schnell“ kommen, alle bisher bestellten Panzer sollen zwischen 2027 und 2030 ausgeliefert werden. Pistorius appellierte an die
Rüstungsindustrie, ihre Kapazitäten hochzufahren. „Wir müssen
noch eine Schippe drauflegen„, sagte er. Es gehe darum, mit
einer klaren Auftragslage dafür zu sorgen, dass die Hersteller
besser planen könnten.

Pistorius bezeichnete den neuen Leopard-Panzer als unverzichtbar für „die Zukunftsfähigkeit unserer Landstreitkräfte“. Diese Technologie sei auch „nicht überholt“. „Im Gegenteil, wir wissen: Auch moderne Kriege werden keine reinen Drohnenkriege sein. Souveränes Territorium wird auch in Zukunft mit Panzern, Schiffen, Flugzeugen und nicht zuletzt von Soldatinnen und von Soldaten verteidigt werden müssen“, sagte Pistorius. 

Bisher Kosten von 3,4 Milliarden Euro

Die Vorstellung in München war die erste Präsentation des Waffensystems in der Öffentlichkeit. Die Bundeswehr wird 2026 die ersten Fahrzeuge für Erprobungen erhalten und prüfen. Im Anschluss bekommen die ersten Bataillone die Fahrzeuge, vorrangig die Soldaten der in den baltische Staaten stationierten Brigade Litauen.

Für die bisher bestellten 123 Leopard 2 A8 sind Ausgaben von mehr als 3,4 Milliarden Euro eingeplant, größtenteils aus dem schuldenfinanzierten Sondervermögen für die Bundeswehr. Das Modell wurde baugleich zusammen mit Norwegen
geordert. Auch Kroatien, Litauen, die Niederlande, Schweden und Tschechien kaufen den Panzer.