Bundesregierung: Die ersten 100 Tage der anderen

Israel, Stromsteuer, Verfassungsgericht: Friedrich Merz musste in seinen ersten 100 Tagen viele Krisen bewältigen. Wie standen seine Amtsvorgänger nach der Schonfrist da?

Bundesregierung: Die ersten 100 Tage der anderen
© Felix Burchardt/​DIE ZEIT; Sean Gallup, Michael Kappeler/​Pool/​Getty Images

Nach 100 Tagen Bilanz ziehen: Die publizistische Tradition, einer neuen Regierung diese Frist zu setzen, ehe ihre Arbeit erstmals umfassend bewertet wird, stammt aus den USA. Sie geht auf Franklin D. Roosevelt zurück, der im Juli 1933 in einer Rede auf die 100 Tage seit Einberufung des Kongresses blickte. In Deutschland werden den ersten 100 Tagen einer Bundesregierung ebenfalls seit Jahrzehnten umfassende Analysen gewidmet. 

Der heutige Mittwoch ist der 100. Tag der Kanzlerschaft von Friedrich Merz und seiner schwarz-roten Regierung. Die erste Krise musste der neue Regierungschef schon vor seiner Vereidigung managen – als ihm seine neue Koalition im ersten Wahlgang die Mehrheit verweigerte. In den Wochen danach strafte die SPD seinen Vizekanzler Lars Klingbeil ab, die Koalition stritt unter anderem über die Stromsteuer, die Besetzung des Bundesverfassungsgerichts und den Umgang mit Israel. Friedrich Merz hat keinen leichten Start gehabt. Ein Blick auf die ersten 100 Tage der bisherigen Kanzler zeigt jedoch: Das hatten andere auch nicht.