Bundesligarückschau: Hilfe, der BVB wird seriös!

Wer spielte wie gegen wen?

Welches Spiel durften Sie auf keinen Fall verpassen?

Mainz gegen Dortmund. Hilfe, der BVB wird seriös! Der 2:0-Sieg in Mainz war der vierte Sieg in Serie. In Dortmund spielen nicht mehr Erling Haaland, Jude Bellingham oder Ousmane Dembélé. Die Elf des BVB ist nicht mehr glamourös, aber auch nicht mehr kapriziös. Sie wird nun repräsentiert von Waldemar Anton. Über den redet kaum jemand, aber er ist, wie schon in Stuttgart, wo er als Kapitän Vizemeister wurde, ein sehr solider Verteidiger. Der Sieg in Mainz war das vierte Spiel in Serie ohne Gegentor. Und vorne hat Dortmund Julian Brandt und Karim Adeyemi, die seit Jahren in jedem Spiel ihre Momente haben.

Die neue Stabilität in der Abwehr ist das Werk von Niko Kovač. Er ist kein Trainer für die Bayern, aber wohl schon einer für die Nummer zwei in Deutschland. Die letzte Niederlage in der Bundesliga kassierte Dortmund Mitte März. Saisonübergreifend hat Kovač in den letzten 13 Spielen 35 Punkte geholt, was einem Schnitt von 2,7 entspricht. Das sind genauso viele Punkte wie vom Meister aus München. Gibt’s ein Meisterrennen in der Bundesliga, und keiner kriegt es mit?   

Welches Spiel konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Bayern gegen Bremen. Die Leute gehen ins Stadion, weil sie nicht wissen, wie es ausgeht. Sagte Sepp Herberger. Sie gehen aber auch ins Stadion, wenn das nicht der Fall ist. Drei Heimspiele hatte der Meister in dieser Saison: 6:0, 5:0, 4:0 – ist das etwa ein Abwärtstrend? Kleiner Scherz. Als wäre die Dominanz der Bayern nicht erdrückend genug, halfen diesmal darüber hinaus die Schiris. Frank Willenborg und der Kölner Keller übersahen ein Foul von Michael Olise vor dem 1:0. Bayern hätte wohl auch ohne diesen Fehler gewonnen. Diese Unterstützung der Justiz ist wirklich unnötig.   

Wer stand im Blickpunkt?

Sandro Wagner. Vor dem Spiel hatte er von einer „geilen Trainingswoche“ gesprochen. Ab Samstag, 15.30 Uhr, war Augsburg die schwächere Mannschaft als die bis dahin punktlosen Heidenheimer. Wagner stand erstmals unter Ergebnisdruck, und schon verzichtete er erstmals auf Mert Kömür, das 20-jährige Eigengewächs. Dass er nicht auf die Jugend setze, war das, was man Wagners Vorgänger Jess Thorup unter anderem vorgeworfen hatte. Auch mit dessen Fußballstil und Rang zwölf war Michael Ströll nicht zufrieden. Mit seiner Entscheidung, Thorup rauszuwerfen und durch den Neuling Wagner zu ersetzen, wählte Augsburgs Geschäftsführer enormes Risiko. Bisher ging es nur ein Spiel lang gut, beim 3:1-Sieg in Freiburg zum Saisonauftakt. Genauer gesagt, nur eine Halbzeit lang, denn seit der 3:0-Führung zur Pause kommt nicht mehr viel von Wagners Mannschaft. Vielleicht ist er gar kein guter Bundesligatrainer. Ist das ketzerisch? 


Kicken kann er – Der Fußball-Podcast
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