Bundesligarückschau: Hat sich irgendwer über lange Nachspielzeiten beschwert?

Wer spielte wie gegen wen?

Welches Spiel durften Sie auf keinen Fall verpassen?

HSV gegen Stuttgart. Man sah zwei ziemlich neu aufgestellte Mannschaften und ein entsprechend überraschendes Spiel, bei dem am Ende, wie es sich für ein gutes Fußballspiel gehört, eine Mischung aus Tragik und Glück entschied – und zwar für das Team, das es mehr wollte.  

Das war der HSV. Der steckte nach früher Führung den Ausgleich weg, genauso wie die Verletzung des Torschützen Robert Glatzel. Stattdessen wartete das Team von Merlin Polzin auf die eine Chance, selbst als es schon in Unterzahl spielte. Und sie kam in der sechsten Minute der Nachspielzeit. Stuttgart wollte das Siegtor, doch Stiller führte einen Freistoß schluffig aus. Fabio Baldé schnappte sich den Ball, legte einen Sprint über den gesamten Platz hin und den Ball auf Fábio Vieira. Zack, Tor, erster Sieg seit sechs Spielen.

Welches Spiel konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Bayern gegen St. Pauli. 1:1 stand es am Ende der ersten und überraschenderweise auch noch der zweiten Halbzeit. Das Zentrum war dicht wie ein Fußballfan in der Kneipe, und wie die Tische dort wurden Angriffsversuche über die Seiten von St. Pauli ordentlich abgeräumt. Den Rest erledigten Pfosten und Latte. Dreimal schossen die Bayern dagegen, fast war man geneigt, einen Abgesang auf den Bayern-Dusel anzustimmen (vielleicht zur Melodie von Leise rieselt der Schnee?), aber dann kam die Nachspielzeit. Erst traf Luis Díaz nach einer schnittigen Kimmich-Flanke und dann auch noch Nicolas Jackson. Der Refrain der Bundesliga bleibt also: Die Bayern sind nicht zu schlagen

Wer stand im Blickpunkt?

Zum x-ten Mal in dieser Saison: Sandro Wagner. Zu seinem Geburtstag, 38 wurde er, schenkte ihm seine Mannschaft nichts, sondern den Gegnern in Hoffenheim einen Sieg. 0:3 lagen die Augsburger nach der ersten Halbzeit zurück, in der sie maximal physisch anwesend waren. Und auch die Pausenansprache – sicher ohne Kerzen, Kuchen und Gesang – änderte am Ergebnis nichts mehr. „Die Enttäuschung ist riesig“, sagte Wagner nach dem Spiel. Irgendwie kriegt er bei Augsburg einfach keine Konstanz rein. Bisherige Saisonbilanz: acht Niederlagen in zwölf Spielen. Die nächsten Gegner in der Bundesliga: Leverkusen und Frankfurt. Man kann Sandro Wagner nur nachträglich alles Gute wünschen.