
Wer spielte wie gegen wen?
Welches Spiel durften Sie auf keinen Fall verpassen?
Leverkusen gegen Union Berlin. Die Unioner machen seit einigen Wochen unter Steffen Baumgart wieder das, was sie einst in die erste Liga geführt hat: Verteidigt wird tief und eng, gekontert wird geradeaus. Dieses 0:0, das den Klassenerhalt bedeutet, hat dem Schweizer Aufstiegstrainer Urs Fischer, wenn er es gesehen hat, irgendwo sicher ein euphorisches „Guet gmacht, Buebe“ entlockt. Bayer hingegen ist nicht wiederzuerkennen. Wer hat den Leverkusener Meisterfußball geklaut? Es war die dritte Leistung in Folge, die der Mutterkonzern als Abführmittel bewerben könnte. So richtig schlau wird man aus den Leverkusenern gerade nicht. Wieder hätten sie die angeschlagenen Bayern piksen können. Doch die beste Nachricht des Wochenendes war rein existenziell: Florian Wirtz ist zurück. Aber selbst seine Füße fanden keine Lücke und auch Granit Xhaka trabt stellvertretend für den Rest seiner Mannschaft seit Wochen seiner Meisterform hinterher. Obendrein liefern sich Wirtz und sein Trainer Xabi Alonso gerade ein herrliches Rennen um die Frage: Wessen Verbleib ist weniger wahrscheinlich? Gleich mehr dazu.
Welches Spiel konnten Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Falls Sie sich nach den ersten 45 Minuten nicht ohnehin schon anderen Samstagabenddingen (Lachssperma-Behandlung, Waldbaden, Fußballdetox) gewidmet haben: Bayern gegen Dortmund. In der zweiten Hälfte zeigten nämlich beide, wie einfach es gegen den jeweils anderen ist, Tore zu schießen. Kim Min Jae hatte bei der Dortmunder Führung schon oder noch Inter Mailand im Kopf, so einfach schob sich Maxi Beier an ihm vorbei. Bayerns Eric Dier bewunderte beim 2:2 Serhou Guirassys feine Ballbehandlung. Serge Gnabry wiederum muss hochinfektiös gewesen sein, so viel Abstand wie die Borussen bei seinem Tor hielten. Am Ende lief sogar Dortmunds Pascal Groß auf das 3:2 zu – doch ein Torjäger ist der nicht. Die Dortmunder holten einen Punkt, mit dem sie nicht gerechnet hatten. Und die Bayern hielten Leverkusen weiter auf Abstand. Selten war das Ergebnis dieses Spiels vielen so egal wie dieses Mal.
Wer stand im Blickpunkt?
Oliver Burke. Werder Bremen ist mit drei Siegen in Folge das Team der Stunde und das liegt auch am stürmenden Schotten, der gegen den VfB beide Tore machte. Ein bisschen half auch eine zu harte Gelb-Rote Karte für VfB-Stürmer Nick Woltemade, gegen die der VfB Protest einlegen will. Aber es ist nicht zu übersehen: Burke ochst derzeit wie kein Zweiter über die Felder der Liga. Vielleicht, weil er bis vor Kurzem stets erst dann kam, wenn sich alle schon aufs Duschen freuten (BVB-Fans zucken hier kurz zusammen). Vielleicht aber auch, weil es für ihn gerade um einen neuen Vertrag geht. Großes Talent, kleine Leistung, hieß es in Bremen lange über ihn. Er durfte nur bei Werder bleiben, weil ihn sonst keiner haben wollte. Kürzlich hat es sich Ole Werner, sein Trainer, aber anders überlegt. Burke soll endlich so trainieren, wie sein Trainer sich das wünscht. In seinem sechsten Startelfeinsatz in Folge schoss Burke Werder noch ein bisschen näher ran an den Europapokal. Sollte Werder erstmals seit 15 Jahren in der kommenden Saison wieder europäisch spielen, hier ein Vorschlag, wie man „Lebenslang Grün Weiß“ vor den Europapokalabenden aufführen könnte.