Bundesliga-Vorschau: Der neue Neuer ist nur noch gut, nicht mehr sehr gut

Wer spielt wann gegen wen?

Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?

Bochum gegen Bayern. So wie es aussah, dürfte die deutliche Niederlage der Bayern in Barcelona am Mittwoch nicht die letzte Enttäuschung der Saison für sie gewesen sein. 1:4 verloren sie gegen die Mannschaft ihres Ex-Trainers Hansi Flick. Hinten standen sie unsicher, vorne fehlten gegen die hochstehende Deckung der Katalanen die Ideen. Damit befreit sich Barca vom Bayern-Fluch. Es war nach fast zehn Jahren der erste Sieg nach sechs teils heftigen Pleiten gegen die Bayern. Die Bayern rutschen in der Tabelle auf Rang 23 ab. Noch zwei Plätze schlechter und sie würden die K.-o.-Phase der Champions League verpassen.

Nicht nur die Mannschaft, auch die Chefetage der Bayern agierte nicht wie ein Topklub. Max Eberl, der Sportvorstand der Münchner antwortete auf eine kritische Nachfrage des Sky-Reporters Florian Plettenberg wie ein schlechter Verlierer: „Mach einen Trainerschein, dann kannst du es besser machen“, fuhr er Plettenberg auf die Frage hin an, ob die Abwehrspieler Dayot Upamecano und Kim Min-jae ein Unsicherheitsfaktor im Spiel der Bayern gewesen seien. Auf die Idee konnte man angesichts von vier Gegentoren durchaus kommen. Man merkt, Eberl ist bei Uli Hoeneß in die Schule gegangen. 

Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Mainz gegen Gladbach. Das hat mit einer grausigen Bilanz zu tun: Gladbach hat seit mehr als zweieinhalb Jahren keine zwei Spiele mehr hintereinander gewonnen. Zuletzt gelang den Borussen das im März 2022. Damals siegten sie erst 2:0 gegen Hertha, anschließend wurde das Auswärtsspiel in Bochum für Gladbach gewertet, nachdem es wegen eines Becherwurfs abgebrochen worden war. Vorige Woche siegte Gladbach 3:2 gegen Heidenheim. Da kann man sich ja denken, wie es diesmal ausgeht.

Wer steht im Blickpunkt?

Manuel Neuer. Es scheint so, als hätten die Bayern nur noch einen guten Torwart, keinen sehr guten mehr. In Barcelona habe er sich zwar keinen Patzer erlaubt, habe allerdings auch keine „unhaltbaren Bälle“ wie früher gehalten, sagte Lothar Matthäus der Bild. Matthäus macht den Kapitän mitverantwortlich für die derzeit anfällige Defensive der Bayern. Neuer sei „im Moment nicht der Rückhalt für die Mannschaft, wie er es in der Vergangenheit war“. Schon vor dem Gegentor bei der 0:1-Niederlage gegen Aston Villa stand Neuer zu weit vorm Tor. Glaubt man den Daten, zählt Neuer in der Bundesliga mittlerweile sogar zu den schwächsten Keepern. Er konnte bisher weniger als die Hälfte aller Schüsse aufs Tor parieren, so kassierten die Münchner 14 Gegentore bei nur zwanzig Torschüssen in der Liga.