
Wer spielt wann gegen wen?
Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?
Gladbach gegen Frankfurt. Drei Spiele und 90+2 Minuten lang blieb die Borussia in dieser Saison ohne Tor, bis Haris Tabaković am vorigen Sonntag zum 1:1 in Leverkusen traf. Ein gelungener Einstand für Eugen Polanski, den neuen Trainer. Jetzt, so hofft Gladbach, ist der Knoten umgestoßen, wie man im Fußball sagt, und der Bock endlich geplatzt. Der Weg ist frei für weitere Erfolge. Da kommt die Eintracht gerade recht. Vier Gegentore fing sie sich zuletzt zu Hause gegen Union, zuvor drei in Leverkusen. Die Hessen imponierten mit experimenteller Abwehrkunst. Zwischendurch gewann sie in der Champions League 5:1 gegen Galatasaray Istanbul. Die Eintracht ist die Pralinenschachtel der Bundesliga: Man weiß nie, was man kriegt.
Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?
Heidenheim gegen Augsburg, das kleine Schwabenderby. Nach dem Aufstieg in die Bundesliga lief es eineinhalb Jahre prima für den kleinen Verein von der Ostalb, doch seitdem geht nicht mehr viel. Im Kalenderjahr 2025 steckte der 1. FCH 14 Niederlagen in 23 Spielen ein. Folge: Fastabstieg im Mai, aktuell Tabellenletzter mit null Punkten. Immerhin ist Ruhe bei den bescheidenen Heidenheimern. Sandro Wagner hingegen bekommt nach drei Augsburger Pleiten in Serie Schelte. Mario Basler nennt ihn „überheblich und arrogant“. Vielleicht noch bitterer sind die mehr oder weniger liebgemeinten Ratschläge an den Novizen. Wagner müsse sich eben noch an die Bundesliga gewöhnen, schreibt Friedhelm Funkel in seiner Kicker-Kolumne. Und lernen, „dass es gefährlicher wird, je vollmundiger man auftritt“. Subtext: Erstaunlich, dass ein Bundesligatrainer sowas noch lernen muss.
Wer steht im Blickpunkt?
Victor Boniface, das Orakel von der Weser, der dadaistische Lothar, der Helge Schneider des Fußballs. „Das Leben ist wie ein Schuh, du kannst keine Kuh trinken, weil die Erde eine Karotte ist“, dichtete der Bremer Stürmer auf Social Media. Endlich mal keine Phrasen von geplatzten Knoten, umzustoßenden Böcken und herumgerissenen Rudern. Das ist fein beobachtet. Jedermann weiß, wie peinlich solche Stellen gerade bei Literaten minderer Qualität wirken können. Dennoch kündigte der Verein intern Gespräche an. Offenbar, um Boniface zu maßregeln, vielleicht war man auch bloß mit dem Versmaß unglücklich. Noch ein aktueller Boniface: „Wenn du deinen Körper missachtest und dein Geld für zu viele Frauen verschwendest, wirst du im Leben nichts erreichen. Such dir ein oder zwei Frauen und komm zur Ruhe. Höchstens drei Frauen, oder wenn du viel durchmachst, sind vier auch okay.“ Keine Ahnung, warum sich der Verein aufregt. Das klingt doch ganz vernünftig.
Dass Boniface, der als Meisterspieler aus Leverkusen zu Werder wechselte, am Wochenende zum Einsatz kommt, ist dagegen unwahrscheinlich. Bislang konnte er als Joker nicht überzeugen. Dass er diesmal viele Tore schießt, kann man so gut wie ausschließen. Bremen tritt am Freitag beim FC Bayern an.