Bundesliga-Vorschau: Das Spitzenspiel, das keines ist

Wer spielt wann gegen wen?

Welches Spiel dürfen Sie auf keinen Fall verpassen?

Bayern gegen Leipzig, das Spitzenspiel, das doch keines ist. „Gerade sind wir echt ein ganzes Stück weg, das muss man ehrlich sagen“, sagte sogar Leipzigs Trainer Marco Rose. Eigentlich hat der Tabellenvierte aus Sachsen nur sechs Punkte Rückstand – dank drei Siegen am Stück. Doch die fühlen sich wie eine Welt an. Dabei war RB einst angetreten, die Bundesliga aufzumischen und auch den größten Titel zu gewinnen. Die Flügel, die das namens- (und geld)gebende Getränk da angeblich verleiht, trugen nie bis ganz nach oben. RB stagniert seit Jahren, und es fehlt die Fantasie, wie die aktuelle Mannschaft da was reißen soll. Das Team ist zwar durchaus talentiert, aber es fehlt an durchgehender Spitzenqualität – oder einer größeren Spielidee wie sie etwa Xabi Alonso nach Leverkusen brachte. Viel zu tun für Jürgen Klopp. 

Die Bayern gehen also recht entspannt in das letzte Spiel des Jahres, und das trotz der jüngsten und ersten Niederlage in Mainz. Auch weil Harry Kane wieder fit ist. Und Vincent Kompany, der auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr schauen kann, darf schon vor dem Spiel berichten, dass er wie „viele Väter Stress hat, Geschenke zu besorgen“. Da fängt aber jemand früh an.

Welches Spiel können Sie mit gutem Gewissen verpassen?

Gar keins. Einfach noch mal alles mitnehmen, bevor die bundesligafreien Tage dräuen, die es irgendwie zu füllen gilt, mit der Darts-WM, endlosen Biathlonrennen oder gar Aktivitäten mit den Liebsten. Doch für alle, die sich schon jetzt fragen, wie sie diese Zeit nur überstehen sollen: Es sind in diesem Winter nur 19 Tage. Die längste Winterpause der Bundesligageschichte in der Saison 1988/89 dauerte noch 77.

Wer steht im Blickpunkt?

Frank Schmidt und seine Heidenheimer. Seit Ende Oktober hat die Mannschaft in der Liga keinen Punkt mehr geholt. Das kann einem kleinen Verein wie Heidenheim schon mal passieren, der es von der Verbandsliga Württemberg in die Bundesliga und gar zu Spielen gegen den FC Chelsea geschafft hat. Am Donnerstag gab es in der Conference League ein 1:1 gegen den FC St. Gallen. Damit verpassten die Heidenheimer die direkte Quali für die K.-o.-Runde und müssen in die Play-offs. „Ich glaube, so ein kleiner Brustlöser hätte das sein können“, sagte Frank Schmidt. War es aber nicht. Nun steht das wichtige Spiel beim noch komplett sieglosen und abgeschlagenen VfL Bochum an. Die Ostalb bangt.

Worüber reden nach dem Spieltag alle?

Über die Verträge der beiden besten deutschen Fußballer. Sowohl Florian Wirtz als auch Jamal Musiala verhandeln gerade neue Arbeitspapiere. Glaubt man dem Kicker, ist die Verlängerung des derzeit bis 2027 laufenden Vertrags von Florian Wirtz bei Bayer Leverkusen um mindestens ein weiteres Jahr „in trockenen Tüchern“. Das wäre durchaus ein Coup für Bayer, denn es gibt nicht viele Spieler und Clubs, die widerstehen können, wenn die Bayern rufen.

Auch Jamal Musiala würde seinen Kumpel Wirtz gern bei den Bayern sehen. Aber zunächst muss er sich selbst um seinen Papierkram kümmern. Musiala, für den wohl jeder Club Europas ganz tief in den Geldsack greifen würde, deutete an, beim FC Bayern bleiben zu wollen. Und die sind bereit, ihrem Ausnahmekicker „den größten Vertrag der Bayern-Geschichte“ zu geben, wie die Sport-Bild berichtet. Von fünf Jahren und 20 Millionen Euro Jahresgehalt ist die Rede. Jetzt müsste Musiala nur noch unterschreiben.

Was machen die Frauen?

Die sind schon in der Winterpause (die übrigens fast einen Monat länger ist als die der Männer). In dieser Woche aber spielten der FC Bayern und der VfL Wolfsburg noch einmal Champions League. Leider erfolglos: Wolfsburg verlor 0:1 bei Olympique Lyon, die Bayern verloren durch einen Elfer kurz vor Schluss 2:3 bei Arsenal. Fürs Viertelfinale waren aber beide schon qualifiziert.

Was ist sonst noch wichtig?

  • Union Berlin hat den Feuerzeugwerfer des vergangenen Wochenendes identifizieren können. Er hat drei Jahre Stadionverbot bekommen. Der am Kopf getroffene Bochumer Torhüter Patrick Drewes scheint genesen, er trainierte am Donnerstag wieder mit der Mannschaft.
  • Die Tabelle der Zweiten Liga ist noch immer ein Phänomen: Zwischen Platz 1 (SV Elversberg) und Platz 9 (1. FC Magdeburg) liegen gerade einmal drei Punkte. What a difference a Sieg makes …
  • In England, wo eine Winterpause als eine verweichlichte kontinentaleuropäische Erfindung gilt, versucht Manchester City (nur ein Sieg in den letzten elf Pflichtspielen) mal wieder, ein Fußballspiel zu gewinnen. Dieses Mal bei Aston Villa.
  • Nachdem er bei der Wahl zum Ballon d’Or nicht gewann, bekam Vinícius Júnior immerhin den Konkurrenz-Award zum Weltfußballer von der Fifa. War wohl gerade kein saudi-arabischer Kicker zu greifen.

Was war das Zitat der Woche?

„Wir haben nach einem Jahr erkannt, dass es vielleicht nicht so passt, RB und Max Eberl.“

(Max Eberl über seine Zeit bei RB Leipzig)