Ritsu Doan hat Eintracht Frankfurt im 35. Rhein-Main-Derby der Fußball–Bundesliga einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen den FSV Mainz 05 beschert. Vor 59 000 Zuschauern traf der Japaner in der 81. Minute nach einem tollen Solo. Mit nun 17 Zählern wahren die Frankfurter als Tabellensiebter den Anschluss an die internationalen Plätze. Mainz bleibt mit fünf Zählern als Vorletzter auf einem Abstiegsrang.
Eine personelle Überraschung gab es vor dem Anpfiff. Erstmals seit Dezember 2024 durfte Mahmoud Dahoud bei der Eintracht von Beginn an spielen. Trotz zahlreicher frischer Kräfte in beiden Teams tat sich auf dem Rasen zunächst wenig. Zwar wurde um jeden Ball verbissen gekämpft, doch es fehlte im letzten Drittel an kreativen Ideen und der nötigen Präzision. Ein Beleg für die Harmlosigkeit: Im 6516. Bundesligaspiel seit Beginn der Datenerfassung gab es in der ersten Halbzeit erstmals nur einen Torschuss.
Das änderte sich nach dem Wechsel. Die Eintracht agierte druckvoller und erarbeitete sich erste Chancen, die Ansgar Knauff zweimal jedoch nicht verwerten konnte. Nach gut einer Stunde musste der Flügelspieler seinen Platz für Mario Götze räumen.Die erlösende Führung gelang schließlich Doan. Der Zugang aus Freiburg versetzte am Strafraumeck zwei Gegenspieler und ließ dem Mainzer Torwart Robin Zentner mit einem Flachschuss ins lange Eck keine Chance. Wenig später hätte Elye Wahi alles klarmachen können, scheiterte aber völlig frei an Zentner.
Stuttgart verpasst Augsburg den nächsten Rückschlag
Der VfB Stuttgart hat einmal mehr seine Heimstärke demonstriert und dem angeschlagenen FC Augsburg den nächsten Rückschlag verpasst. Dank der Tore von Maximilian Mittelstädt per Foulelfmeter (18. Minute) und einem Doppelpack von Deniz Undav (39., 80.) feierte der DFB-Pokalsieger mit dem hart erkämpften 3:2 den fünften Sieg im eigenen Stadion nacheinander und festigte seinen vierten Platz.
Für die Gäste markiert die Partie trotz eines ordentlichen Auftritts und zweimaliger Führung durch Fabian Rieder (8.) und Han-Noah Massengo (26.) die vierte Pflichtspielniederlage in Serie. Damit bleibt Augsburg im Tabellenkeller. Der Druck auf FCA-Coach Sandro Wagner dürfte weiter steigen, wenngleich er aktuell die volle Rückendeckung der Klubführung genießt.

Meinung
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Vor 58 500 Zuschauern entwickelte sich von Beginn an ein abwechslungsreiches Spiel, das aber auch von individuellen Fehlern geprägt war. Nachdem der VfB zunächst spielbestimmend war, gelang Augsburg etwas überraschend die Führung: Nach einem langen Pass von Keven Schlotterbeck setzte sich Anton Kade gegen den unglücklich agierenden Finn Jeltsch durch. Nachdem VfB-Torwart Alexander Nübel zwei Augsburger Schüsse pariert hatte, traf der Ex-Stuttgarter Rieder zum 0:1.
Nicht einmal zehn Minuten später brachte Schlotterbeck im Strafraum völlig unnötig Zagadou zu Fall – Mittelstädt vollendete den Foulelfmeter zum 1:1-Ausgleich des VfB, der aber keineswegs souverän wirkte. Die Augsburger ließen sich nicht beirren und der VfB patzte erneut: Nach einem riskanten Zuspiel von Nübel an der Strafraumgrenze auf Karazor verlor der 29-Jährige den Ball gegen Massengo, der zum 1:2 einschob. Es ging wild weiter, dieses Mal wieder auf der anderen Seite: Stiller holte den Ball kurz vor der Torauslinie zurück ins Spiel, Bilal El Khannouss flankte auf Deniz Undav und dessen Kopfball zum 2:2 parierte FCA-Torwart erst hinter der Torlinie.
Nach der Pause kontrollierte die Elf von Sebastian Hoeneß zwar die Partie, erspielte sich aber kaum Torchancen. Der eingewechselte Mbongu Essende vergab frei stehend das Augsburger 3:2. Dann war es auf der Gegenseite erneut der für die anstehenden WM-Qualifikationsspiele nicht berücksichtigte Nationalspieler Undav, der zum zweiten Mal traf und für die Entscheidung sorgte.
Der FC St. Pauli schlittert nach der Niederlage gegen Freiburg tiefer in die Krise
Zuvor hatte die Pleitenserie des FC St. Pauli historische Ausmaße erreicht. Die Hamburger verloren 1:2 (0:1) beim SC Freiburg und kassierten die siebte Niederlage in Serie. Der Vereins-Negativrekord aus den Jahren 1997 und 2011 ist damit eingestellt.
Der Japaner Yuito Suzuki mit seinem ersten Bundesligator (40. Minute) und Maximilian Eggestein (50.) trafen für die Breisgauer, die nach fünf Punktspielen ohne Sieg drei Punkte holten. St. Pauli bleibt tief im Tabellenkeller. Daran änderte auch das Tor von Louis Oppie (69.) nichts. 488 Minuten hatten die Hamburger zuvor nicht getroffen. Die Gastgeber bestimmten in den ersten Minuten die Partie gegen defensiv eingestellte Hamburger. Torchancen konnten sich die Freiburger aber erst einmal nicht erarbeiten.
Nach einer halben Stunde verkam die Begegnung endgültig zu einem Langweiler. Freiburg – wo Kapitän Christian Günter nun mit 441 Pflichtspielen zum neuen Rekordspieler avanciert ist – spielte um den Hamburger Strafraum herum, ohne sich entscheidend durchsetzen zu können. Der Treffer von Suzuki kam aus dem Nichts. Der 24-Jährige verwertete eine schwache Abwehr von Vasilj nach einer Ecke per Direktabnahme.
Zu Beginn des zweiten Durchgangs verharrte St. Pauli in der Defensive, die Passivität wurde umgehend durch Eggestein bestraft. Obwohl von den Gästen auch im Anschluss so gut wie nichts kam, brachten die Freiburger die Hamburger durch eine schwache Defensivaktion wieder zurück ins Spiel, Oppie bedankte sich.
