Bundesagrarminister Rainer lehnt Namensverbot für „Veggie-Schnitzel“ wegen hoher Kosten für die Wirtschaft ab


Hohe Kosten für die Wirtschaft

Agrarminister macht sich nun doch für „Veggie-Schnitzel“ stark

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Für Alois Rainer besteht ein Schnitzel aus Fleisch. Den Verbrauchern traut er aber zu, dass sie wissen, was sie mit einem „Veggie-Schnitzel“ kaufen. Der Landwirtschaftsminister stellt sich hinter die Wirtschaft und will ein EU-weites Namensverbot verhindern.

Bundesagrarminister Alois Rainer spricht sich gegen ein Verbot von Bezeichnungen wie „Veggie-Schnitzel“ oder „Tofu-Wurst“ für pflanzliche Lebensmittel aus. Es würde „unglaublich hohe Kosten für die Wirtschaft“ sowie Bürokratie verursachen, sagte der CSU-Politiker vor einem Treffen mit EU-Amtskollegen. „Ich stehe für Bürokratieabbau, deshalb unterstütze ich diesen Vorschlag nicht.“

„Diese Diskussion hätten wir vor zehn oder zwölf Jahren führen müssen. Jetzt ist es unnötig, diese Diskussion zu führen“, sagte der gelernte Metzgermeister. „Meine persönliche Meinung: Ein Schnitzel besteht für mich aus Schwein, Kalb, Pute.“ Allerdings wüssten Verbraucherinnen und Verbraucher, was sie im Supermarkt kauften: „Wenn sie ein Veggie-Schnitzel kaufen, dann wissen sie, dass das nicht aus Fleisch ist.“

Das Europaparlament hatte sich kürzlich mehrheitlich für ein Verbot solcher Bezeichnungen ausgesprochen. Begriffe wie „Steak“, „Schnitzel“, „Burger“ und „Wurst“ sollen demnach nur noch für Produkte aus Tieren verwendet werden dürfen. Die Ja-Stimmen kamen vor allem von Fraktionen rechts der Mitte, die deutschen Unions-Abgeordneten stimmten mehrheitlich dagegen. Sowohl Rainer als auch Bundeskanzler Friedrich Merz hatten sich jedoch grundsätzlich hinter ein Namensverbot gestellt.

Verbraucherschützer und Wirtschaftsvertreter lehnen das Vorhaben ab. Mehrere Unternehmen, darunter Aldi Süd, Lidl und Burger King, warnten in einem gemeinsamen Brief vor wirtschaftlichen Schäden. Ob das EU-weite Verbot tatsächlich kommt oder nicht, wird sich in den bevorstehenden Verhandlungen zwischen den EU-Staaten und dem Europaparlament zeigen.