Bürgermeister wehrt sich gegen „verleumderische Darstellung“

Christian Litzinger, Bürgermeister von Gelnhausen, setzt sich gegen „Die Welt“ zur Wehr. Er wirft der Zeitung aus dem Axel Springer Verlag in einem Eintrag auf seinem Facebook-Account vor, dass durch ein in falschem Zusammenhang wiedergegebenes Zitat „der falsche Eindruck erweckt worden, der Bürgermeister wolle damit sexuelle Übergriffe an minderjährigen Mädchen mit wetterbedingten Gemütsschwankungen verharmlosen“. Dies soll laut einer Mitteilung der Kanzlei Höcker an den Hessischen Rundfunk geschehen sein, der am frühen Abend über Litzingers Vorgehen berichtete.

Der Satz hatte dem Bürgermeister Anfeindungen in sozialen Medien und nach dessen Angaben sogar Morddrohungen eingebracht.

Litzinger hatte den Satz nach eigenen Angaben in einem anderen Zusammenhang gesagt. Deshalb verlange er „eine Unterlassung von verleumderischen Darstellungen durch den Axel Springer Verlag“. Der Axel Springer Verlag äußerte sich auf Anfrage des HR bis zum Freitagabend nicht zu den Vorwürfen.

Staatsanwaltschaft ermittelt

„Es ist schon erstaunlich, was aus deutschen Leitmedien geworden ist. Dass aber ein Format wie die Welt derart perfide die Ethik des Journalismus mit Füßen tritt, ist nicht zu entschuldigen“, schreibt Litzinger auf seinem Facebook-Account. Litzinger führt weiter aus, dass er den Satz in einem gänzlich anderen Zusammenhang verwendet habe, um manche frühere verbale Streitigkeit in dem Bad zu erklären. Er habe sich mit seinem Satz in keiner Weise auf die sexuellen Übergriffe bezogen und diese schon gar nicht verharmlosen wollen.

Litzinger kündigte weiterhin an, jede Drohung gegen seine Familie und Person zur Anzeige bringen. Litzinger hat zwischenzeitlich Unterstützung erhalten beispielsweise von Bürgermeisterkollegen aus Hessen, die auch die Bundespolitik aufgefordert haben, Litzinger im Kampf gegen rufschädigende Vorhaltungen zur Seite zu stehen.