Das Bündnis Sahra Wagenknecht wollte beides: regieren und anecken. Jetzt droht die Partei daran zu zerbrechen.
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Wenn Hoffnung verfliegt, macht sich Ernüchterung breit. Das passiert entweder leise. Langsam schwindet die Euphorie dann, subtil macht sich Missmut breit. Oder es geschieht so wie beim Bündnis Sahra Wagenknecht.
Da muss man den Parteipolitikern derzeit nur die unverfängliche Frage stellen, wie so die Stimmung ist, schon brechen Worte wie diese aus ihnen heraus: „Machtvakuum“, „große Unsicherheit“, „viele Friktionen“ oder auch: „komplette Neuorientierung“. Das sind so die Beschreibungen der Lage. Es gibt schrille Anschuldigungen, mal zurückgenommene, mal durchgezogene Parteiaustritte, und dann ist wieder die Rede – und damit ist die eigene Partei gemeint – vom „Irrlichtern“ im Umgang mit der AfD. Es gibt auch Matthias Lieschke, der (noch) im Landesvorstand in Sachsen-Anhalt sitzt und alles wie folgt zusammenfasst: „Wir sind eine ganz normale Partei geworden. Und sogar noch schlimmer als die anderen.“
