Bromelien pflegen und vermehren: Tropisches Fair für Zuhause

Blühende Bromelie

AUDIO: Pflanzen als Weihnachtsgeschenk: Das sind unsere Tipps (30 Min)

Stand: 18.12.2025 05:00 Uhr

Es gibt sie in Orange-, Rot- oder Gelbtönen: die Bromelie. Wer ein paar einfache Regeln bei der Pflege und zum Standort beachtet, wird mit einer außergewöhnlichen Zimmerpflanze belohnt.

Sie gehört zur Familie der Ananasgewächse und stammt hauptsächlich aus den tropischen und subtropischen Regionen Amerikas: die Bromelie. Die meisten Exemplare wie etwa Flammendes Schwert (Vriesea) haben lange, grüne oder panaschierte Blätter, die am Boden zu einer trichterförmigen Rosette zusammenwachsen. Aus der Mitte heraus schraubt sich die wunderschöne Blüte hervor, bei der es sich botanisch gesehen um sogenannte Hochblätter handelt. Bei guter Pflege halten sich die farbigen Hochblätter bis zu einem Jahr. Die eigentlichen Blüten sind klein und unscheinbar.

Der richtige Standort

Aufgrund ihrer Herkunft aus warmen Gefilden sollte die Zimmertemperatur mindestens 18 Grad oder mehr betragen. Eine möglichst hohe Luftfeuchtigkeit und ein heller Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung sind ideal, damit sich Bromelien wohlfühlen. Zugluft unbedingt vermeiden. Als Substrat eignet sich eine Mischung aus Orchideen- und normaler Blumenerde.

Bromelien richtig gießen

Eine Aechmea wächst in einem Beet

Bromelien gießen: Auch der Trichter benötigt Wasser.

Ähnlich wie Orchideen wachsen die meisten Bromelien in freier Natur auf Bäumen und wurzeln nur selten im Boden. Sie zählen zu den sogenannten Aufsitzerpflanzen (Epiphyten). Einige Arten nehmen Wasser nur über die Luftfeuchtigkeit auf, hier genügt das Befeuchten mithilfe einer Sprühflasche. Andere Arten decken ihren Wasserbedarf größtenteils über Blatttrichter. In jedem Fall sollten die Pflanzen nur mit kalkarmem Gießwasser (am besten Regenwasser) gegossen werden.

Im Trichter am besten immer ein bisschen Wasser stehen lassen, die Pflanze darf aber nicht zu faulen beginnen. Das Substrat darf ebenfalls nicht austrocknen und muss mäßig feucht gehalten werden. Spezieller Bromelien- oder Orchideendünger wird ins Substrat gegeben. Da alle Bromelien eine hohe Luftfeuchtigkeit lieben, sollten sie gelegentlich mit kalkarmem Wasser besprüht werden.

Bromelien mit Kindeln vermehren

Charakteristisch für Bromeliengewächse ist, dass die Pflanze nach der Blüte abstirbt. Meist bilden sich seitlich aber mehrere Tochterrosetten, sogenannte Kindel. Diese Kindel verbleiben so lange an der Mutterpflanze, bis sie die Hälfte von deren Größe erreicht haben. Um das Wachstum anzuregen, gibt es einen einfachen Trick: Wer reife Äpfel neben die Pflanze stellt, kann das Wachstum beschleunigen.

Das Obst verströmt Ethylen, ein gasförmiges Pflanzenhormon, das die Blütenbildung an den neuen Bromelientrieben anregt. Wer den Effekt beschleunigen möchte, stülpt eine Käseglocke über Kindel und Apfel. Die alte, abgestorbene Pflanze sollte so lange wie möglich im Topf bleiben: Aus ihr ziehen die Jungpflanzen Nährstoffe, um möglichst schnell kräftig zu werden. Sind die Kindel groß genug, werden sie mit einem scharfen, sauberen Messer abgetrennt, in geeignetes Substrat gesetzt und gegossen. Damit die Jungpflanze gut anwächst, eine Zeitlang eine Tüte über den Topf stülpen, damit ein tropisches Klima entsteht. Spätestens wenn sich neue Blätter bilden, die Tüte entfernen.

Ein Mann besprüht Tillandsien, die in einem Hängegestell wachsen.

Sie wachsen auf Bäumen und benötigen keine Erde: Sogenannte Aufsitzerpflanzen können dekorativ befestigt werden.

Eine Gießkanne steht neben zwei Ananaspflanzen.

Aus dem abgeschnittenen Strunk einer Ananas lässt sich in wenigen Schritten ein Baum ziehen. So klappt es.