
Die deutschen Brauereien haben 2024 erneut weniger Bier verkauft. Der Absatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozent auf 8,3 Milliarden Liter und erreichte den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Damit setzte sich der langjährige Trend des rückläufigen Bierkonsums trotz der Fußballeuropameisterschaft im eigenen Land fort.
Auch der Export konnte die Bilanz nicht retten. Im Inland sank der Absatz um 2,0 Prozent, während die Ausfuhren um 1,6 Prozent zulegten. Nicht enthalten sind alkoholfreie Sorten, die nicht versteuert werden und seit Jahren einen kontinuierlichen Aufwärtstrend verzeichnen.
Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. Neben einem zunehmenden Trend zu einem gesünderen Lebensstil, bei dem weniger Alkohol konsumiert wird, spielt auch die alternde Gesellschaft eine Rolle.
Schlechtes Wetter im Sommer
Der Deutsche Brauer-Bund nennt daneben auch das wechselhafte Wetter als Ursache: „Viele Biergartenbesuche fielen buchstäblich ins Wasser“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bund, Holger Eichele. „Betroffen waren auch Events rund um die Fußballeuropameisterschaft.“ Besonders der nasse Juni, der schlechteste Biermonat im Vergleich zum Vorjahr, sorgte demnach für einen Rückgang von 13,5 Prozent im nationalen Absatz. Daneben hätte sich aber auch die hohe Inflation und die schlechte Konsumlaune auf die knapp 1.500 Brauereien in Deutschland ausgewirkt.
Für dieses Jahr zeigt sich die Branche verhalten optimistisch. „Zwar werden uns die hohen Kosten vorerst weiter begleiten“, sagte Eichele. „Jedoch zeigt sich auch, dass die deutsche Brauwirtschaft mit ihren überwiegend handwerklichen und mittelständischen Betrieben zuletzt in unterschiedlichen Krisen eine bemerkenswerte Resilienz bewiesen hat.“ Besonders alkoholfreie Biere würden immer stärker nachgefragt. In Zukunft könnte bereits jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein.