
Ausgestattet ist der Truck mit dem Fuel Cell Power Module (FCPM) von Bosch. „Der Einsatz ist für uns ein wichtiger Baustein, um unsere Emissionen in der Logistik zu verringern. Dass weltweit bereits mehrere tausend Lkw mit Brennstoffzellensystemen von Bosch unterwegs sind, zeigt, dass sich das Konzept bewährt“, sagte Alexander Weichsel, kaufmännischer Werkleiter in Nürnberg. „Als wir beschlossen haben, unseren Werksverkehr klimafreundlicher zu gestalten, war klar: Wir wollen einen Lkw mit FCPM von Bosch.“
Die im Truck verbauten fünf Wasserstofftanks fassen bis zu 70 Kilogramm bei 700 bar Druck. Das Brennstoffzellensystem liefert laut Bosch eine Leistung von insgesamt über 200 Kilowatt. Die E-Achse wird aus dem Brennstoffzellensystem gespeist, zwei zentral verbaute Batteriepakete dienen als Energiepuffer. Die Systemleistung des Trucks liegt bei 400 Kilowatt, das zulässige Gesamtgewicht beträgt bis zu 44 Tonnen. Der Serienstart des FCPM Truck von Iveco erfolgte Mitte 2023 in Stuttgart-Feuerbach. Das Bosch-Werk in Bamberg liefert dafür den Brennstoffzellen-Stack zu, das Werk Homburg weitere Komponenten wie etwa den elektrischen Luftkompressor.
„Der problemlose Betrieb zeigt, dass die Brennstoffzelle reif für den Serieneinsatz ist.“
Werkleiter Alexander Weichsel
Bis zu 800 Kilometer Reichweite hat der Iveco-Truck, der im Auftrag des Bosch-Werks von der Spedition Schäflein betrieben wird. Schäflein wiederum mietet das Fahrzeug von dem auf emissionsfreie Lkw spezialisierten Anbieter Hylane. 12 000 Kilometer pro Jahr soll das Fahrzeug – das auf einer festen Strecke insbesondere Produkte aus der werkseigenen Herstellung transportiert – zurücklegen. Primäres Ziel der Nutzung ist zunächst – neben der Verringerung der Emissionen in der Logistik – Erfahrung und möglichst viele Daten zu sammeln, die in die Weiterentwicklung künftiger Antriebssysteme wie den Modellen Compact 190 und Compact 300 fließen.
„Der problemlose Betrieb zeigt, dass die Brennstoffzelle reif für den Serieneinsatz ist“, sagte Werkleiter Alexander Weichsel. Zugleich sagt er: „Entscheidend für eine erfolgreiche Wasserstoffwirtschaft sind vor allem eine hohe Verfügbarkeit von bezahlbarem Wasserstoff und der Aufbau einer adäquaten H2-Infrastruktur, auch in Nürnberg. Wir arbeiten aktiv daran, mit Industriepartnern der Metropolregion Nürnberg die Wasserstoffstrategie in Bayern umzusetzen.“ In der Anwendung von Wasserstoff ist Bosch nicht nur im Bereich der mobilen Brennstoffzelle, sondern auch des Wasserstoffmotors aktiv.