Börse: Elon Musks Parteigründungspläne lassen Tesla-Aktien schwächeln

In Deutschland und den USA beeinträchtigen Elon Musks politische Ambitionen den Kurs der Tesla-Aktie. An der Frankfurter Börse notierten die Papiere des Elektroautokonzerns mehr als vier Prozent niedriger, in den USA rutschten sie im vorbörslichen Handel über sieben Prozent ab. Unternehmenschef Musk hatte zuvor angekündigt, eine eigene Partei zu gründen. 

„Tesla braucht Musk als CEO und größten Aktivposten“, teilten Analysten des Finanzdienstleistungsunternehmens Wedbush mit. Musk dürfe nicht wieder den politischen Weg einschlagen und sich gleichzeitig mit Donald Trump anlegen. Ein Anlagestratege bei Saxo Markets sagte, die Investoren seien aus zwei Gründen besorgt: „Das eine ist, dass Trumps zunehmender Zorn sich auf Subventionen auswirken könnte, und das andere, wichtigere, dass Musk abgelenkt wäre.“

Zuvor hatte bereits die US-Investmentfirma Azoria ihre Pläne gestoppt, einen „Tesla-ETF“ aufzusetzen, der in Aktien des Unternehmens investieren sollte. Azoria-Chef James Fishback forderte, Musk müsse zunächst „seine politischen Ambitionen klarstellen und abwägen, ob sie sich mit seinen Vollzeit-Verpflichtungen als CEO bei Tesla vereinbaren lassen“.

Musk hatte mit seiner Ankündigung, eine „Amerika-Partei“ zu gründen, auf die Verabschiedung des jüngsten Steuergesetzes des US-Präsidenten reagiert. Damit eskalierte das Zerwürfnis der früheren Verbündeten weiter. Donald Trump nannte Musks Plan „lächerlich“. In den USA habe es „immer ein Zweiparteien-System gegeben und ich denke, dass die Gründung einer dritten Partei nur zu Verwirrung führt“, fügte er hinzu. Tatsächlich gibt es in den Vereinigten Staaten durchaus andere Parteien über Republikaner und Demokraten hinaus. De facto haben aber nur diese beiden nennenswerten bundespolitischen Einfluss.

„Auf seine Geschäftstätigkeiten konzentrieren“

US-Finanzminister Scott Bessent riet Musk, sich auf seine Aufgaben als Firmenchef zu konzentrieren. „Ich denke, dass die Vorstände seiner Unternehmen wollten, dass er zurückkommt und seine Unternehmen führt, was er besser kann als jeder andere“, sagte er CNN. Er glaube, „dass diesen Vorständen seine Ankündigung von gestern nicht gefallen hat und sie ihn ermutigen werden, sich auf seine Geschäftstätigkeiten zu konzentrieren und nicht auf seine politischen Aktivitäten“, fügte Bessent hinzu. Zu Musks Unternehmen gehören neben Tesla auch SpaceX und der Twitter-Nachfolger X.

Musks Auftreten in der Öffentlichkeit, insbesondere als Berater von Trump, hatte immer wieder für negative Schlagzeilen gesorgt. Tesla kämpft seit Längerem mit sinkenden VerkaufszahlenIn Frankreich läuft sogar ein Schadensersatz-Prozess: Autobesitzer argumentieren dort, Musk habe es mit seiner
Radikalisierung unmöglich gemacht, die Autos wie bisher zu nutzen, und sie stattdessen zum Ziel von Vandalismus gemacht.