Bob: Nolte und Friedrich gewinnen WM-Titel in Lake Placid – Sport

Angeführt von der grandios aufgelegten Olympiasiegerin Laura Nolte haben die deutschen Bobfahrerinnen bei der WM in Lake Placid einen Dreifacherfolg eingefahren. Auf der anspruchsvollen Bahn im US-Bundesstaat New York steuerte Gesamtweltcupsiegerin Nolte souverän zu ihrem ersten WM-Titel im Zweier. Kim Kalicki (0,52 Sekunden zurück) und Titelverteidigerin Lisa Buckwitz (1,46) komplettierten das deutsche Podium.

Nolte, die in der Vorwoche Silber im Monobob gewonnen hatte, hatte mit Anschieberin Deborah Levi bereits nach den ersten beiden Läufen am Freitag die Führung übernommen. Bei alles andere als winterlichen 14 Grad fand sie sich auf der weichen Bahn am Mount Van Hoevenberg bestens zurecht. Mit einem fehlerfreien dritten Lauf baute sie ihre Führung auf Kalicki weiter aus und ging mit komfortablen 0,40 Sekunden Vorsprung in die Schlussrunde.Als letzte Starterin des vierten Laufs legte Nolte abermals einen Fabellauf hin und sicherte sich ihren insgesamt dritten WM-Titel. 2023 und 2024 war sie im Monobob zu Gold gefahren.

Vor dem Erfolg der 26-Jährigen hatte Francesco Friedrich im Vierer der Männer gewonnen. Eine Woche nach seinem Triumph im Zweierbob setzte sich der Sachse auch im Vierer vor seinem Dauerrivalen Johannes Lochner durch und untermauerte seine Vormachtstellung elf Monate vor den Olympischen Winterspielen eindrucksvoll. Für Friedrich war es der siebte WM-Titel im großen Schlitten in Folge und der 16. insgesamt.

Am Vortag hatte auf der Bahn noch Chaos geherrscht. Nachdem beim Berchtesgadener Lochner in Kurve fünf das Eis herausgebrochen war, die Hinterkufen auf blankem Beton platt gefahren wurden, gab es nach heftigen Protesten eine Entscheidung der Jury. Lochner sollte seinen Lauf wiederholen. Dagegen legten die Deutschen um Cheftrainer René Spies Einspruch ein, da eine Doppelbelastung innerhalb von 30 Minuten wettbewerbsverzerrend sei. Zudem musste Friedrich, der in seiner Startvorbereitung gestoppt wurde, im zweiten Lauf die Betonstelle umfahren und verlor ebenfalls wertvolle Zeit. Am Ende wurde der zweite Durchgang durch die Jury annulliert und das Rennen mit dem dritten Lauf fortgesetzt.