Blume des Jahres 2026 ist der Feldrittersporn

Ein blühender Feldrittersporn in Nahaufnahme

Stand: 23.10.2025 11:00 Uhr

Die Loki Schmidt Stiftung hat den Feldrittersporn zur Blume des Jahres 2026 gewählt. Damit macht sie auf die Gefährdung der Pflanze aufmerksam, die früher auf vielen Äckern wuchs, heute aber selten geworden ist.

Früher blühte der Feldrittersporn (Consolida regalis) oft auf Äckern zwischen Getreidehalmen und bot Wildbienen und Schmetterlingen eine gute Nahrungsquelle. Heute wird er in allen Bundesländern auf der Roten Liste geführt, in Hamburg ist er bereits ausgestorben, in Berlin und Schleswig-Holstein vom Aussterben bedroht. Deshalb hat die Hamburger Loki Schmidt Stiftung ihn jetzt zur Blume des Jahres 2026 gekürt.

„Der Monotonie der Agrarlandschaften etwas entgegensetzen“

Blühender Feldrittersporn zwischen Ähren in einem Dinkelfeld

Blau-violett blühender Feldrittersporn zwischen Getreideähren ist heute ein seltener Anblick.

Grund für die Verdrängung zahlreicher Ackerwildkräuter, für die der Feldrittersporn stellvertretend steht, ist die Intensivierung der Landwirtschaft sowie der Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln. „Die Pflanzen und Tiere, die uns Menschen jahrhundertelang als Kulturfolger begleitet haben, die unsere Landschaften bunt und lebendig gestaltet haben, verschwinden. Um sie zu retten, müssen wir der Monotonie der Agrarlandschaften etwas entgegensetzen!“, fordert Axel Jahn, Geschäftsführer der Loki Schmidt Stiftung.

Damit seltene Arten überleben können, hat die Stiftung in zwölf Bundesländern eigene Flächen und Rückzugsräume geschaffen. Dazu zählen wilde, schonend genutzte Wiesen, naturnahe Wälder und artenreiche Hecken. Auch jede und jeder Einzelne könne im eigenen Garten und auf dem Balkon zur Förderung der Artenvielfalt beitragen, so Jahn. Spezielle Saatgutmischungen sind bei der Stiftung erhältlich.

Blau-violette Blüten und charakteristischer Sporn

Der Feldrittersporn ist eine einjährige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse. Er wächst bevorzugt auf sonnigen, kalkhaltigen Böden wie Getreideäckern, Brachflächen und Wegrändern. Im oberen Bereich bildet die Pflanze, die bis zu 50 Zentimeter hoch werden kann, einen lockeren Blütenstand mit auffälligen Einzelblüten. Sie sind meist kräftig Blau-Violett und haben einen langen, schmalen Sporn. Da die Blüten sich nacheinander von unten nach oben öffnen, blüht der Feldrittersporn von Mai bis in den September. Alle Teile der Pflanze sind giftig, besonders hoch ist die Konzentration in den Samen.

Kür der Blume des Jahres seit 1980

Loki Schmidt rief die Aktion „Blume des Jahres“ 1980 ins Leben. Mit ihr möchte die Loki Schmidt Stiftung auf bedrohte Wildpflanzen hinweisen. Im Jahr 2025 trug das Sumpf-Blutauge den Titel.

Eine blühendes Sumpf-Blutauge

Es sind stets akut bedrohte Arten, die als Blume des Jahres auserwählt werden. 2025 ist es das Sumpf-Blutauge, eine Moorpflanze.

Kräuter in einem Blumenkasten.

Mit der richtigen Pflanzenauswahl werden Blumenkästen und Kübel auf dem Balkon zum Paradies für nützliche Insekten.

Zwei Stühle und ein Tisch im Garten, davor wild wachsende Blumen

Wer wenig Arbeit mit dem Garten haben möchte, sollte auf pflegeleichte Pflanzen setzen. Ideen für Beet, Hecke und Rasen.

Blauer Rittersporn

Intensiv leuchtende Blüten und eine Wuchshöhe von bis zu zwei Metern: Rittersporn ist ein Blickfänger im Beet.