„Blondes Herz“: Vom Kontinent Aphrika

Bernardine Evaristo erinnert in der ausgedachten Welt ihres Romans an die im Sklavenhandel verschleppten Frauen.

"Blondes Herz": Bernardine Evaristos Roman "Blondes Herz" ist ein Gedankenexperiment über die Geschichte der Sklaverei in umgedrehten Rollen – hier sind die Weißen die Versklavten und die Schwarzen die Herrschenden.
Bernardine Evaristos Roman „Blondes Herz“ ist ein Gedankenexperiment über die Geschichte der Sklaverei in umgedrehten Rollen – hier sind die Weißen die Versklavten und die Schwarzen die Herrschenden.
© Andy Andrews/​Getty Images

Natürlich wissen wir, was während der Sklaverei passiert ist. Wir erinnern uns in Bildern. An die Frau in Steven Spielbergs Film Amistad (1997), die sich mit ihrem Baby im Arm von einem Sklavenschiff in den Ozean fallen lässt, weil ihr der Tod als letzter Ausweg erscheint. An die Haussklavin Mammy, die in Vom Winde verweht (1939) ihrer Herrin Scarlett O’Hara dient, während in den Südstaaten die Sklaverei abgeschafft wird. An Quentin Tarantinos Django Unchained (2012), in dem sich ein befreiter Sklave rächt. Er nennt sich von nun an Freeman.